Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn 5Jahre, macht sich gerade sehr viel Gedanken. Angefangen was passiert wenn man Dreck isst bis Sachen nicht essen, weil da irgendwas dran ist. Hände waschen ohne "Sinn". Weiter geht es über Fragen zu Leben und Tod, Sterben. Das waren nur kleine Beispiele. Momentan besteht seine Welt aus vielen Fragen und scheinbar auch Ängsten. Ängste die ihn manchmal sogar hindern ganz alltägliche Sachen zu machen. Wir versuchen seine Fragen so gut wie möglich zu erklären und seinen Alltag so reizarm wie möglich zu halten. Insgesamt macht er einen glücklichen Eindruck, spielt gern, lacht gern, geht gern in den Kindi.... Bis aus dem Nix wieder eine Frage oder ein Problem auftaucht. Ich frage mich wie so ein kleiner Kerl sich schon so viel Gedanken machen kann. Ist es normal für sein Alter? Danke für eine Antwort :-)
Stichwort: Wissen und Weltverständnis Hallo, im Grunde ist es schon normal für dieses Alter, solche Fragen zu stellen, wenngleich es längst nicht alle Kinder tun. Zwei wesentliche Denkfortschritte hat das Kind mit 5 Jahren vollzogen. Erstens die Erkenntnis, daß es eine Welt außerhalb seines eigenen Denkbereichs und vor allem außerhalb seines Machtbereichs gibt. Und zweitens, daß irgendwie alle Dinge in der Welt Bezug aufeinander nehmen und etwas miteinander zu tun haben. Intelligente Kinder geraten nun in mannigfache Konfliktszenarien, weil sie natürlich nicht das geistige Rüstzeug besitzen, sich für alles, was Sie jetzt neu wahrnehmen und erkennen, Erklärungen abzugeben. Das löst automatisch wieder, aber jetzt andere, Ängste aus. also fragen Sie ihre Eltern Löcher in den Bauch über Gott und die Welt. Auf diese Weise entsteht eine neue Beziehungsstruktur zwischen Eltern und Kindern, die weg vom uneingeschränkten Behüten zum uneingeschränkten Erklären geht. D.h. die Eltern vermitteln ihren Kindern jetzt Sicherheit nicht mehr durch ihre Stärke, sondern durch ihr Wissen. Die Kinder erkennen jetzt, daß keine Mutter, kein Vater und sei er auch noch so stark etwas gegen die Naturmächte oder den Krieg ausrichten kann. Und so entstehen plötzlich Ängste vor Katastrophen, Flugzeugabstürzen, Verkehrunfällen oder Überfällen. Für Eltern kommt es jetzt darauf an, soviele plausible Erklärungen für all das zu finden, das das Kind die Gewissheit erhält, durch richtigen und geschicktes Handeln, diesen Gefahren entgehen zu können. Und das erfragen sie dann in immer wieder neuen Varianten, denn sie erfahren ja auch immer mehr, was alles schicksalbedingt geschehen kann. Viele Grüße
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