Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Wohin soll das Kind bei eventueller Trennung?

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Wohin soll das Kind bei eventueller Trennung?

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Sehr geehrter Dr. Posth, In unserer Ehe gibt es eine grosse Krise und mein Mann ist (fast) davon überzeugt, dass er die Trennung möchte. Wir haben einen dreijährigen Sohn. Im Moment spürt der Kleine wenig davon, da wir uns eine Möglichkeit geschaffen haben, dass jeweils einer mit ihm zuhause bleibt und der andere in dieser Zeit woanders wohnt, so dass er weder Streit noch miese Laune mitbekommt und seine vertraute Umgebung hat – so kann es aber nicht auf Dauer gehen. (wir teilen uns die Wochenenden und die Woche jeweils zur Hälfte und machen 1x die Woche einen gemeinsamen „mit Sohn Nachmittag“, der auch recht gut klappt). Sollte es in der Tat zu Trennung kommen, ist die Frage offen, bei wem der Kleine wohnen soll – wir sind beide bereit sowohl den Sohn zu sich zu nehmen als auch zugunsten des Anderen zu verzichten – es soll wirklich die für den Kleinen beste Lösung sein. Zwei Jahre Lang war mein Mann mit unserem Sohn zuhause, dann fing er an, in KiGa zu gehen und ich habe die Arbeitszeit reduziert (zu 4 Tagen), so dass ich seit einem Jahr mehr Zeit mit ihm verbringe als mein Mann, der voll berufstätig ist. Momentan betrachtet mein Sohn immer noch seinen Vater als die wichtigste Bezugsperson, er ist aber gerade dabei, dies für sich zu ändern (es entstehen z.B. Bereiche, wo er viel lieber mit mir etwas unternimmt als mit seinem Vater). Ich bin auch diejenige, die arbeitsbedingt viel flexibler ist, was die Zeit für das Kind anbelangt. Andererseits ist mein Mann eindeutig der geduldigere und „wärmere“ von uns und die emotionale Bindung zwischen den beiden ist stärker. Wie löst man so ein Problem am besten? Bei wem soll der Kleine bleiben und wie regelt man dann die „halbe Betreuung“ durch den anderen? Soll die Person, die alleine wohnt, in den Betreuungszeiten das Kind zu sich nehmen (dann aber hat er wie zwei Zuhause) oder soll sie das Kind in „seiner“ Wohnung betreuen? Und inwieweit ist es wichtig, dass das Elternteil, das mit dem Kind bleibt, in der bisherigen Wohnung / Umgebung bleibt? Wir würden am liebsten alle beide neue Wohnungen beziehen (in der Nähe zueinander), ist dies aber nicht zusätzlicher Stress für den Kleinen? Wie wichtig ist es, dass er in dieser Situation in der vertrauten Umgebung bleibt (das wäre zu Not möglich, aber finanziell schwierig)? Danke im Voraus, ....


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, diese Fragen hier im Internet vertiefend zu besprechen führt nicht weit, denn bei einem solchen Schritt spielen auch juristische Fragen eine wichtige Rollen, also Fragen des Sorgerechts und des Aufenthaltbestimmungsrechts. Selbstverständlich ist dabei eine einvernehmliche Lösung auch für das Kind immer das beste. Aus psychologischer Sicht wäre es schon günstig, wenn der Ehepartner, der mit dem Kind weiter lebt, zunächst einmal in der alten Wohnung bleibt. Das Besuchsrecht wird juristisch im Sinne der Eltern, wenn sie sich einig sind, geregelt. Dann wird sich das Kind daran gewöhnen müssen, mit dem anderen Elternteil in dessen Wohnung zu gehen. Das wird auf Dauer sicherlich nicht zu umgehen sein. Zu welchem Elternteil das Kind auf Dauer kommt, sollte erstens von seinem eigenen Willen und zweitens von den Versorgungsmöglichkeiten des dann alleinerziehenden Partners abhängen. Derjenige, der das mit seinem Beruf am besten vereinigen kann, sollte das Kind weiter großziehen, es sei denn, es selbst tendiert unbedingt zum anderen Elternteil. Am besten sucht man sich aber für all diese Entscheidungen professionelle Hilfe, z.B. bei kommunal angebotenen Beratungsstellen. Viele Grüße


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