Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

wieviel merke ich?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: wieviel merke ich?

karla2020

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Guten Tag, Ich bin seit ein paar Monaten alleinerziehend und mit meiner Tochter (23 Monate) ausgezogen. Der Kontakt zum Vater ist gut. Sie schläft 1 mal die Woche dort und hat einen zusätzlichen Kontakt in der Woche. Bisher scheint sie wirklich gut klar zu kommen. Sie war noch nie sehr fixiert oder anhänglich. Meistens freut sie sich, wenn ich sie bringe und auch wenn sie zurück kommt. Es gab noch nie eine Träne bei Übergaben. Ich finde sie zwar insgesamt unruhiger, aber ich weiß nicht wirklich, ob das nicht auch sonst so wäre. Insgesamt ist sie verschmuster und anhänglicher. Das aber auch beim Vater. in beiden Häusern schläft sie im Elternbett. Sie schläft, wie auch vorher, sehr gut. Ich frage mich aber, kann ich denn darauf vertrauen, dass sie zeigt, wenn es ihr nicht gut geht? Ich denke unruhig sein ist ja auch nicht immer schlimm, Spaß kann ja auch unruhig machen. Trotzdem frage ich mich, ob ich denn überhaupt merken würde, wenn es alles zu viel wird und ich sie überfordere. Ab August geht die Kita los. Es ist so geplant, dass sie dort nur so hin geht, wie sie 'möchte'... Auch darauf bezogen frage ich mich, würde ich denn überhaupt merken, wenn es ihr schadet? Oder ist mehr Unruhe und mehr Verschmustheit schon Zeichen, dass es (die Umgangsreglung) ihr nicht gut tut? Vielen Dank für ihre Einschätzung! Karla


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Liebe Karla, das ist eine schwierige und eine einfache Frage. Schwierig, weil es keine (oder sehr viele) Möglichkeiten gibt, wie Kinder zeigen, dass die Situation sie stresst. Das reicht von Unruhe, Schlafproblemen, körperlichen Auffälligkeiten bis hin zu heftigen Abwehrreaktionen. Einfach, weil man es doch meistens spürt, dass da was nicht stimmt oder zuviel ist. Es hat natürlich auch was mit Vertrauen zum Vater zu tun, ob der ehrlich Probleme benennen kann und nicht befürchtet, dass das Nachteile für ihn bringen könnte. Deshalb ist ein guter Kontakt zu ihm wichtig. Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl, achten Sie aufmerksam auf Zeichen, ohne deshalb skeptisch oder argwöhnisch zu werden. Die befürchtende Haltung führt schnell zum misstrauischen Erwarten und das macht einen eher unfrei im Kontakt. Dr.Ludger Nohr


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