Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Wie werde ich meinen Zwillingen gerecht?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Wie werde ich meinen Zwillingen gerecht?

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Hallo Herr Dr. Posth, ich weiß nicht, ob sich auch andere Zwillingsmütter mit dem gleichen Problem 'rumschlagen müssen: Wie schafft man es beiden Kinder gerecht zu werden?! Ich habe knapp 14-monat alte eineiige Jungs, die sehr wissbegierig und aufgeweckt sind. Sie wurden 5 Wochen vor Termin via Sectio geholt und haben sich seitdem prächtig entwickelt. Mit einem halben Jahr haben sie die 5 Wochen kompensiert. Der Zweitgeborene (Philipp) ist die Grobmotorik betreffen dem Erstgeborenen (Jannik) immer ca. 2 Wochen vorraus. Wobei Jannik in der Feinmotorik und der Sprachentwicklung dem Philipp überlegen ist. Obwohl sie eineiig sind haben sie auch viele unterschliedliche Vorlieben, was ich auch sehr begrüße und auch fördere; ich möchte ja schließlich auch zwei eigenständige Persönlichkeiten haben. Sie können sich sowohl alleine als auch zusammen beschäftigen. Soviel zu den Randdaten. Nun zu meinem eigentlichen Problem: Wie verhalte ich mich richtig, wenn beide gleichzeitig unterschliedliche Sachen mit mir spielen möchten? Bisher habe ich mir immer irgendetwas ausgedacht, was beiden Spaß gemacht hat. Nun ist es aber so, daß Philipp dauernd an meinen Händen laufen will (an den Möbeln und Wänden entlang klappt es bei beiden wunderbar alleine), so daß ich mit Jannik nicht einmal 5 Minuten in Ruhe ein Buch angucken kann. Auch wenn Jannik nicht meckert, daß ich mit Philipp dann "wegmaschier", habe ich ein schlechtes Gewissen und das Gefühl den Jannik zu vernachlässigen. Aber ich kann auch nicht immer den Philipp wegschieben, er will doch nur laufen lernen! Es ist echt eine Zwickmühle.., ich möchte beide Kinder doch gleich behandlen. Bei allen anderen Tätigkeiten, wie Wickeln, Waschen u. Anziehen habe ich eine strenge Reihenfolge in der keiner zu kurz kommt und an die sie sich mitlerweile gewöhnt haben. So haben sie auch gelernt, daß sie auch mal warten müssen bis ihr Wunsch erfüllt ist. Um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, beschäftige ich mich mehr mit Jannik,wenn mein Mann nach Hause kommt. Vielleicht ist es nur eine Phase und in ein paar Wochen hat Jannik die gleiche "Mama-Marotte". Ich muß vielleicht noch dazu sage, daß beide Kinder nicht fremdlen und sehr offen zu anderen Kindern und Erwachsenen sind. Ist Ihnen zufällig empfehlenswerte Literatur zum Thema Zwillinge bekannt? Vielen Dank Moni


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Moni, es klingt so, als ob Sie sich in Ihrem Anspruch nach Gerechtigkeit etwas überforderten. Da es Ihnen auf Dauer ohnehin nicht gelingen wird, zumindest in den Augen Ihrer beiden Söhne, wirklich gerecht zu bleiben, ist es für alle wahrscheinlich entspannender, wenn Sie ein bißchen spontaner vorgehen. Da wird mal der eine etwas besser wegkommen und mal der andere. Das können Sie im jeweiligen Fall auch immer wieder betonen. auch wenn die beiden das im Moment noch nicht wörtlich verstehen, so begreifen sie doch mit der Zeit, daß sie bemüht sind, es beiden recht zu machen. Bücher: unter Erziehungsfragen und Zwillinge werden Sie bei Amazon.de sicher fündig. Viele Grüße


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