Aghlp
Guten Tag Frau Henkes kurz zur Ausgangslage: Sohn 5 Jahre, starker Wille, "ungehorsam", spricht viel, manchmal Konzentrationsproblem, grosses Sachwissen/ Spezialwissen (Vulkane, Sterne usw.), sozial Schwach. Ich komme mit ihm oft an meine Grenzen..weil er so ungehorsam ist Bsp.: schreit rum, wenn ihm etwas nicht passt. Wir haben ihn jetzt psychologisch abgeklärt, Resultat: kein Autismus, kein ADHS, aber überdurchschnittlicher IQ Wert... Nun benimmt er sich im Kindergarten so daneben (möchte Betreuerin schlagen, immer wieder Streit, hält sich nicht an Regeln). Die Betreuerin hat es uns erzählt. Zuhause ist er aber seit 4 Tagen eher ruhig, spricht nicht mehr viel, eher nachdenklich, möchte auch alleine im Zimmer spielen (kenne ich so von ihm nicht). Er scheint mir ein wenig freudlos... Nun möchte ich Sie fragen: Wie soll ich mit ihm am besten besprechen, dass er bsp. Die Betreuerin nicht schlagen darf, dass er sich an die Regeln halten soll..? Ich überlege mir auch, ob ich ein Bestrafungssystem einführen soll? Bsp.: Smarties abgeben... ich möchte meinem Sohn so gerne helfen, sehe aber keine Lösung...Mein Mann meint, er bräuchte eine "harte Hand"..er meint die ganze Kuschelpädagogig würde bei ihm nichts bringen..
Guten Tag, Ihr Sohn ist in einem Alter, in dem Kinder Grenzen testen. Um zu mehr Unabhängigkeit von den Eltern zu finden, versuchen sie auch, deren Regeln zu missachten oder eigene Regeln zu etablieren. Das ist ein normaler Entwicklungsschritt. Eltern haben in dieser Phase die Aufgabe, dem Kind die nötigen Grenzen zu setzen und auf deren Durchsetzung zu achten. Besprechen kann man das mit Fünfjährigen noch nicht. Ihr Sohn würde Ihnen sicher zustimmen, wenn Sie ihm erklären, dass er die Erzieherin nicht schlagen darf. Wenn er jedoch in einer Situation den Impuls zu schlagen hat, hat er das vergessen und kann keine Einsicht in sein Fehlverhalten haben. Kinder brauchen Eltern, die ruhig aber bestimmt Grenzen durchsetzen. Sie brauchen weder Kuschelpädagogik noch eine harte Hand. Zeigen Sie Ihrem Sohn durch direktes Eingreifen - Festhalten, Hindern -, dass Sie die Regeln bestimmen. Ihr Sohn muss akzeptieren lernen, dass er noch klein ist und nicht bestimmen kann. Die Eltern als stark zu erleben, gibt ihm die Sicherheit, sich von ihnen geschützt zu fühlen. Im Kiga müssen die Erzieher/innen für die Durchsetzung ihrer Regeln sorgen. Sich dabei von den Eltern unterstützt zu wissen, ist sicher hilfreich. Bestrafungs- oder Belohnungssysteme halte ich nicht für sinnvoll. "Wenn du nicht hörst, bekommst du keine Smarties..." vermittelt einem Kind auf Dauer, dass die Eltern sich nicht selber durchsetzen können. Sie nutzen sich rasch ab, weil Kinder das dahinterliegende Erpressungs/Belohnungssystem durchschauen und die Eltern damit auflaufen lassen. Um Ihren Sohn möglichst gut zu unterstützen, ist es sicher notwendig, dass Sie sich mit Ihrem Mann über ein gemeinsames Vorgehen verständigen und ihm gegenüber gemeinsame Stärke - ohne Gewalt - zeigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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