Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wie längere Abwesenheit einen 2 jährigen erklären

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wie längere Abwesenheit einen 2 jährigen erklären

orchidee1201

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Hallo, Ich bin schwanger mit mono. Mono zwillingen und diese werden in der 32. Ssw per sectio geholt. Leider hat ein zwilling einen Herzfehler der mehrmals nach Geburt operiert werden muss. Der erste klinik Aufenthalt wird ca 6bis 8 Wochen dauern. Die klinik ist 1 Stunde entfernt. Mein Sohn ist sehr Mama bezogen. Was ist die beste Lösung?Mich mit ihm zusammen in ein elternhaus neben der Klinik aufnehmen lassen und tagsüber dann versuchen Oma etc.zur Betreuung zu organisieren? Oder ihn zuhause bei Papa lassen, der aber 12h am Tag arbeitet.betreuung wäre vormittags kiga und nachmittags Oma.Und alle 2 Tage ca mich besuchen lassen mit Papa oder oma. Ich würde ihn gerne mitnehmen das er nachts auch bei mir ist aber ich will das beste für ihn. Ich muss die zwillinge ja auch in der Klinik besuchen. Liebe Grüße und danke für Ihre Zeit


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Hallo, da kommt ja einiges auf Sie zu und es ist sicher für alle nicht einfach. Ich versuche mal ein paar Gedanken und Überlegungen zu formulieren. Wenn Ihr Sohn mit ins Klinikgelände kommt, dann könnten Ihre Nächte unruhiger sein und die Tage für den Sohn mit der Oma mit der Zeit uninteressant. Eine Trennung von Ihnen tagsüber müsste er trotzdem akzeptieren. Seine Nächte wären angenehmer und er wäre in Ihrer Nähe. Bleibt er Zuhause, dann fehlen Sie, er sieht Sie alle zwei Tage, ist in gewohnter Umgebung mit Ablenkung am Tag und hat abends den Vater, der vielleicht seine Abwesenheiten etwas reduzieren könnte. Sie könnten sich tagsüber auf die Zwillinge konzentrieren und hätten nachts Ruhe. Für einen Zweijährigen ist das nicht leicht zu verstehen. Ich gehe aber davon aus, dass die Zeit in der Klinik für Sie mit den Zwillingen auch nicht einfach wird und Sie Ihre Zeit und Erholung brauchen. Ich kann das nicht für sie entscheiden, aber gefühlsmäßig würde ich mich erstmal für die zweite Lösung entscheiden. Nachsteuern kann man immer noch, vielleicht auch bei Bedarf mal täglich kommen usw.. Es gibt auch die Erfahrung, dass Zweijährige das auf einer tieferen Ebene verstehen und akzeptieren. Entscheidend ist, dass Sie ein gutes Gefühl bei der Entscheidung haben (z.B. wenn Sie Ihrem Sohn das zutrauen) und es damit auch anders kommunizieren können. Sorry, wurde nur eine Sammlung. Ich hoffe, es hilft trotzdem ein bißchen. Alles Gute. Dr.Ludger Nohr


orchidee1201

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie konnten mir mit Ihren Gedankengängen trotzdem sehr helfen. Wahrscheinlich werden wir erstmal Lösung 2 probieren und wenn es nicht klappt kann mein Sohn immer noch zu mir ins elternhaus kommen. Danke.


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