SiJa1112
Guten Tag, ich haben vor etwa einem Jahr bereits geschrieben, es geht um meinen mittleren Sohn. Kurz: Sohn 1 ist 8 (Autist mit Epilepsie), Sohn 2 ist 6,5, Sohn 3 ist 16 Monate alt. Beziehung untereinander gut, die Großen spielen oft Stunden miteinander. Der Mittlere ist in der ersten Klasse. Leider früh eingeschult mit gerade 6. Er kommt mit, kann so einigermaßen lesen, versteht Mathe, aber er mag die Schule nicht, sie sei zu anstrengend, besonders Mathe. Rückmeldung von der Schule: liebes, ruhiges, höfliches Kind, noch sehr "jung", recht unkonzentriert, langsames Arbeitstempo, "Anweisungen" kommen nicht immer an, phantasievoll, schlau, hohes Wissen in einigen Gebieten. Zu Hause spielt er oft Lego, baut schon sehr komplex - da kann er sich super konzentrieren. Aber kommen Sie ihm nicht mit einem Blatt Matheaufgaben ;) Er sagt selbst, er hat zu wenig Zeit zu spielen. Ich glaube, er wäre ein Typ für eine freie Schule - die Option besteht hier aber nicht. Haben Sie Ideen, wie wir ihm helfen können? Er weint oft wegen der Schule. Auf Druck seitens der Schule ("er muss ordentlicher arbeiten", er muss dies, er muss jenes) lassen wir uns nicht ein, wollen uns aber auch nicht komplett versperren. Danke für Ihre Anregungen!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das klingt schon sehr nach einer frühen Überforderungsproblematik (und die Schule ist noch lang). Es ist schade, wenn die Kinder die Schule und Lernen so früh mit Stress und Belastung verbinden. Auch wenn Sie den Druck vermindern, von der Schule bleibt er. Freie Schule, Montessori und Walldorf-Schule wären Möglichkeiten, stehen aber wohl nicht zur Verfügung. Es ist auch nicht absehbar, ob er in einigen Monaten oder Jahren anders damit umgehen kann, oder ob es seine Schulzeit begleitet. Sie können ihn in die Entscheidung, welche Möglichkeiten gibt es, einbinden, ohne dass Sie die Verantwortung abgeben . Alle seine Wünsche, nicht so viel lernen müssen, mehr spielen, Klasse nicht verlassen usw., können nicht erfüllt werden. Aber er kann Ihnen vielleicht helfen seinen Schwerpunkt zu erkennen. Dann können Sie mit ihm den Tag so strukturieren, dass er auf jeden Fall genug Zeit für seine Interessen hat, genügend Pausen. Sonst sind die Tage in seiner Wahrnehmung nur von der Schule bestimmt, mit kurzen Unterbrechungen. Nachmittags-Neigungsgruppen können auch ablenken und so die Resilienz unterstützen. Gibt es Unterstützungsformen der beiden Großen miteinander oder könnte es welche geben? Das ist was mir einfällt, vielleicht ist etwas dabei, was die Situation entlasten kann. Dr.Ludger Nohr
Mamamaike
Hallo, habt ihr schonmal über eine Rückstellung nachgedacht? Dann würde er die erste Klasse als ein Jahr älteres Kind wiederholen. Mein Bruder würde auch früh eingeschult und hatte Probleme bis fast zum Schluss, ist in der Oberstufe dann sitzengeblieben und danach war es gut. Viele Grüße
SiJa1112
Hallo, ja, das haben wir, die Lehrerin hält es jedoch nicht für sinnvoll, da er ja mit dem Stoff mitkommt und er selbst möchte seine Klasse auch nicht verlassen. In etwa 2 Jahren steht ein Umzug an, da wäre eine Rückstellung eventuell auch noch möglich.
cube
Hört sich nach unserem Kind an. Auch gerade erst 6 geworden bei der Einschulung. Macht alles, ist lieb, höflich, hat Freunde - aber Schule ist anstrengend für ihn. Also mehr anstrengend als dass der Spaß an Lernerfolgen oder Dinge lernen wollen im Vordergrund steht. Rückstellung hätte nichts gebracht - im KiGa hätte er sich zu Tode gelangweilt und die Schultauglich war ja auch voll gegeben. Allerdings haben wir das Glück, ihn in einer Montessori-Schule zu haben. Die Lehrerin dort hat selbst gesagt "noch sehr jung, braucht noch etwas Zeit, bloß nicht zu Hause zum lernen drängen". Evt. wird er eben 1 Jahr länger in der Schuleingangsphase verbleiben - aber dazu muss er eben nicht die Klasse wechseln. Gibt es bei euch evt. eine Montessori-Schule? Das könnte für euer Kind das Richtige sein. Grundprinzip "hilf mir, es selbst zu tun" und "jedes Kind hat sein eigenes Tempo". Auf einer Regelschule wäre unser Kind heillos verloren.
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