Knopf2016
Sehr geehrter Dr. Nohr, ich hoffe Sie können helfen. Unser 4,5 jähriger Sohn kann (will) sich einfach nicht alleine beschäftigen. Vor knapp 4 Monaten ist er großer Bruder geworden und leider ist es nun nicht mehr wie vorher möglich ihn rundum die Uhr zu bespaßen und Spielepartner zu sein. Vermutlich auch unser Fehler vorher permanent für ihn „verfügbar“ zu sein und das alltägliche Leben wie Wäsche waschen, abwaschen etc. um ihn herum statt mit ihm zu organisieren, sodass er eigentlich noch nie wirklich lernen musste zu warten. Sobald keine Zeit besteht mit ihm zu spielen ist das einzige was ihn interessiert der Fernseher oder das Tablet. Bei einem Nein liegt er uns dauerhaft in den Ohren, dass er gucken möchte. Helfen möchte er nicht. Insgesamt wirkt er zuhause sehr oft unausgeglichen, jammert viel, provoziert. Nichts kann man ihm recht machen. Die Stimmung ist oft angespannt. Bei den Großeltern ist er wie ausgewechselt , ausgeglichen, fröhlich, frech. Ich versuche wirklich auch Zeit für ihn aufzubringen. Aber es reicht ihm nicht. auch wenn ich ein intensives Zeitfenster mit ihm verbracht habe und mich anschließend um die Schwester oder anderes kümmern muss. Dann geht gleich wieder das Jammern/Meckern los. Haben Sie eine Idee wie wir ihm das alleine beschäftigen etwas schmackhafter machen können? Außerdem geht er halbtags in den Kindergarten. Noch nie sehr gerne.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das ist ein häufig beschriebenes Phänomen. Das Wunschkind wird rund um die Uhr bespielt, alle sind zufrieden und dann ändert sich die Situation. Für die Erwachsenen verständlich und handhabbar, für die Kinder nicht nachzuvollziehen und enttäuschend. Ihnen geht nur etwas verloren und das wird auch als Kränkung durch Sie erlebt (andere/s ist wichtiger). Deshalb ist es auch bei den Großeltern anders, weil sich da nichts ändert. Ich kann das verstehen und will es auch nicht kritisieren. Ich will nur deutlich machen, warum jetzt eine "Überbrückungshilfe" nötig ist und es nicht schnell besser ist. Sich alleine zu beschäftigen ist zudem für viele Kinder weder einfach noch wünschenswert, ist also eine wachsende Fähigkeit, die langsam erlernt werden muß. Das beginnt dann eben mit kurzen Zeiten und Tätigkeiten/Spielen, die er sowieso mag (damit meine ich weder TV noch Tablet o.ä.. Das kann es zwischendurch auch geben, aber da sollte man vorher die Dauer festlegen). Überbrücken heißt auch, Ziele und Gemeinsames ins Auge zu fassen, die nach der Zwischenzeit wieder stattfinden können. Er muß erst die Erfahrung machen können, dass bestimmte Situationen alleine Spaß machen können. Wenn man das als Lernen akzeptiert, dann ist die Geduld und Gelassenheit auch größer. Sie werden noch häufig überbrücken müssen und enttäuschend sein, was aber mit der Bindung nichts zu tun hat. Die besteht (oder nicht) auf einer ganz anderen, tieferen Ebene. Dr.Ludger Nohr
Knopf2016
Seit ein paar Tagen weint er wieder beim Abgeben, sagt er möchte bei mir bleiben. Tagsüber ist dann wohl alles gut und auch er selbst sagt er hatte einen guten Tag. Sehen Sie dies kritisch? Ich denke ihn rauszunehmen macht keinen Sinn, da er Ende nächsten Jahres, wenn ich wieder anfange zu arbeiten sowieso wieder gehen müsste. Ich mache mir dennoch Gedanken um unsere Beziehung. Ist er nicht sicher gebunden? Vielen Dank.
Curcuma
Hallo, bezüglich „Erstgeborenes bekommt Geschwisterchen und verhält sich anders“ ist vielleicht dieser Artikel hilfreich für Dich: https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/06/entthronung-der-erstgeborenen-was-kinder-nach-der-geburt-des-babys-brauchen-und-wie-die-eifersucht-auf-das-baby-gemindert-werden-kann.html?m=1 Viele Grüße!
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