MillasMama
Lieber Herr Nohr, Ich möchte unsere jüngste Tochter (10 Monate) gerne taufen lassen, mein Mann ist dagegen. Unsere ältere Tochter (6 Jahre) ist getauft. Damals hat mein Mann zugestimmt, allerdings haben wir da noch wegen seiner Karriere im Ausland gewohnt und unser Leben war ganz anders. Inzwischen leben wir seit 4 Jahren wieder in Deutschland. Ich bin religiös, komme auch aus einer religiösen Familie, und möchte den Glauben gerne an meine Kinder weitergeben. Ich finde nicht alles an der Kirche gut, aber die Taufe als Ritual möchte ich meinen Kindern gerne mitgeben. Mein Mann argumentiert, die Kinder sollen sich selber frei entscheiden dürfen, wenn sie alt genug sind. Ich verstehe sein Argument vom Kopf her, aber mein Herz will dem nicht folgen. Nun ist die Situation besonders für unsere Große blöd: sie ist getauft, ihre Schwester (noch) nicht. Wie sollen wir damit umgehen? Der Konflikt erscheint mir unlösbar und zudem belastend für unsere Große. Haben Sie eine Empfehlung?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, solche Situationen wird es immer wieder geben. Manchmal geht es um grundsätzliche Haltungen, manchmal um Alltägliches. Der erste Schritt ist immer, die Argumente des anderen ernst zu nehmen und ehrlich zu überdenken. Dann kann klar werden, dass es, neben der inhaltlichen Frage, schnell um Macht und sich durchsetzen geht. Schon wenn man dem Gegenüber signalisiert, ich nehme deine Argumente ernst, lasse sie wirklich auf mich wirken, verändert sich das (festgefahrene) Gespräch, erleichtert es dem Gegenüber offener zu sein. Manchmal können auch moderierende Freunde helfen, weil auch deren Anwesenheit Einfluss auf den Gesprächscharakter hat. Auch Beratungsstellen können da helfen. Entscheidend ist, dass man sich von der Haltung entfernt, "ich muß mich durchsetzen", und wieder an den Inhalten anknüpft. Wenn beide das Gefühl haben, wir suchen ernsthaft nach einer gemeinsamen Lösung, haben Sie weitaus größere Chancen eine gutes Ergebnis zu finden. Und solch eine Erfahrung kann den Umgang mit soclhen Fragen auch längerfristig erleichtern. Dr.Ludger Nohr
zweizwerge
Hallo MillasMama, warum ist die Situation für die Große blöd? Das ist doch nur so, wenn Du oder jemand anders Ihr suggerierst, dass das blöd ist. Du kannst Ihr auch einfach erzählen, dass sie schon größer ist und deshalb getauft, weil Ihr damals im Ausland wart, und das wolltet. Die kleine darf auch getauft werden, wenn sie größer ist. Das wird doch keine neue Situation sein, dass die größere etwas hat oder darf, was bei der Kleinen nicht so ist. Vielleicht ist es deshalb ja nur noch erstrebenswerter, was Dir vielleicht sogar mittelfristig hilft ;-).
Giusy2012
Hey, ich verstehe nicht ganz wieso das für die Große ein Problem sein sollte? Ich vermute das Problem erstellen Sie selber und vermitteln es ihr so, ansonsten wäre es ihr doch Wumpe.. Den Vorschlag von Ihrem Mann finde ich persönlich gut, aber es ist natürlich schade, dass es Sie stört. Aber es wird sich bestimmt ein Weg finden, der ihnen beiden zusagt. Viel Erfolg!
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