Mari-89
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, Sie schreiben ja, dass abgeben in Ordnung ist, damit man auch als Mama Zeit für sich hat. Sie betonen immer, dass es in altersgerechten Zeitdemensionen stattfinden soll. Aber was sind altersgerechte Demensionen? Für ein wenige Wochen altes Baby 1-3 Stunden bei Oma mit 1,5 Jahren zum ersten Mal auswärts schlafen.. Mit 6 Monaten zum ersten Mal den halben Tag bei Oma. Ist das altersgerecht oder haben wir alles falsch gemacht?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Sie haben natürlich recht, "altersentsprechend" ist keine genaue Beschreibung. Ich habe mich damit ein bißchen an Zeitangaben vorbeigemogelt, weil die von vielen anderen Dingen noch abhängig sind. Eine früh eingebundene Oma kann früher betreuen, als ein meist abwesender Vater/Opa(oder umgekehrt). Ein sicher gebundenes Kind reagiert anders, als ein unsicher Gebundenes. Dass die Mutter Zeit für sich haben sollte geht am besten in dem Rahmen, wie Sie Ihr Kind gut versorgt erleben. Das hat mit dem biologischen Alter nur zum Teil zu tun. Und die Reaktion Ihres Kindes wird Ihnen am ehesten zeigen, was geht. Da gibt es leider keine Regeln, die Ihr Kind genau abbilden. Tut mir leid, dass ich es nicht genauer sagen kann. Dr.Ludger Nohr
Mitglied inaktiv
Ich habe für mich selber die "Pro-Jahr-eine-Stunde - Regel" aufgestellt. Das heißt, mit 1-2 Jahren für 1-2 Stunden (das wäre z. B. mit Oma mal alleine auf den Spielplatz gehen). Mit 3-4 Jahren dann 3-4 Stunden (das wäre vormittags Kindergartenbesuch). Mit 5-6 Jahren also 5-6 Stunden (das wäre Kindergartenbesuch über Mittag). Und mit 7-8 Jahren eben 7-8 Stunden (das wäre eben der Schulbesuch mit Nachmittagsbetreuung, die Nachmittagsbetreuung aber nur wenn absolut notwendig). Danach hört es bei mir allerdings auf, also mit 9-10 Jahren 9-10 Stunden von zu Hause weg sein, fände ich zu viel - das wäre ja so viel wie ein erwachsener Berufstätiger. Das sind die Zeitdimensionen, die ich persönlich für sinnvoll und vernünftig halte.
Anniquita83
Zu dem Thema wirst du so viele Meinungen hören wie es Mütter gibt ;-) Denn letztendlich musst du ja auch nach deinem Bauchgefühl entscheiden; du kennst dein Kind am besten und das Verhältnis zur anderen Betreuungsperson. Wir haben die Oma (meine Mutter) von Anfang an als dritte Bezugsperson miteinbezogen, da klar war, dass unsere Kleine bis zum Alter von 2,5 Jahren bei ihr sein würde, wenn ich wieder arbeiten gehe (ich bin kein Freund von Kitas). Deshalb habe ich sie auch recht bald mal für ein Weilchen allein bei ihr gelassen, z.B. auch während des Rückbildungskurses. Vorteil war natürlich, dass sie von Beginn an die Flasche bekam; wenn du stillst, ist das sicher etwas schwieriger. Also wie gesagt: schau, wie sich deine Tochter bei Oma fühlt (du kannst ja mal zehn Minuten in ein anderes Zimmer gehen, um dich langsam voranzutasten) und noch wichtiger: steh zu deiner Entscheidung, denn die Kleinen haben da ein Gespür, ob Mama sich wohl fühlt oder nicht. Und falls es doch nicht klappen sollte, dann mach dir keine Vorwürfe. Dein Kind nimmt davon nicht gleich einen dauerhaften Schaden und ihr könnt es ja einfach in ein paar Wochen wieder versuchen. Alles Gute!
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