Mamminka
Hallo Herr Dr. Nohr, im Internet las ich, dass das Weg-Geh-Prinzip bei Kindern unter 3 Jahren besser geeignet sei als das Verabschiedungs-Prinzip, da das demonstrative Verabschieden wohl immer wieder die Trennungsangst forciere (im Zusammenhang mit Fremdbetreuung). Überall sonst lese und höre ich jedoch, dass es besser sei, sich vom Kind zu verabschieden. Teilweise heißt es sogar, dass Kind solle sehen, dass man geht (Tür hinter sich schließen). Was halten Sie denn davon? Ich freue mich auf Ihre Einschätzung. P. S. Ich las das mit dem Weg-Geh-Prinzip in einem alten Post von Rüdiger Posth, ebenfalls Psychotherapeut.
Dr. med. Ludger Nohr
Beides ist m.E. nur zum Teil richtig. Demonstratives und dramatisches Verabschieden ("Die Mama kommt ja bald wieder", oder "es ist doch gar nicht so schlimm") kann Trennungsängste aktivieren. Aber ein situationsgerechtes (damit meine ich, dass es manchmal auch sein kann, ein Kind nicht zum Verabschieden aus dem Spiel zu nehmen, oder ein kurzes Winken reicht) und altersgerechtes (damit meine ich, bei einem 2,5j. macht man es anders als bei einem Einjährigen; bei einem Säugling ist da die Wahrnehmung noch ganz anders) sich Verabschieden, womit man den momentanen Kontakt freundlich beendet, ist m.E. die geeignete Lösung, da das Kind in dem Moment damit umgehen kann und nicht irgendwann mal feststellen muß, dass die Mutter/Vater weg ist. Dies kann das Vertrauen mehr belasten als eine, wenn auch manchmal schwierige, Trennung im Kontakt. Ich glaube, dass Rüdiger, so wie ich ihn kannte, das auch in diesem Kontext des auffälligen Verabschiedens meinte. Dr.Ludger Nohr
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