zita
Guten Morgen, Herr Dr. Nohr, Unser Sohn ist letzte Woche 12 Jahre alt geworden und geht in die 6. Klasse. Aufgrund von anhaltenden Schwierigkeiten, sich in die Klasse einzufinden, aber auch anderen Problemen, wie sehr langer Schulweg, sehr lange Tage, haben wir uns entschlossen die Schule im Einvernehmen mit den Lehrern zu wechseln. Wir haben nun das große Glück eine nähere Schule gefunden zu haben, die unseren Sohn ab der 7. Klasse aufnimmt. Wir alle freuen uns sehr darüber, allerdings machen wir uns auch zunehmend sorgen. Unser Sohn war schon immer eher vorsichtig und ängstlich, aber jetzt fürchtet er sich vor sehr vielen stark, vor Hunden, Insekten etc. Außerdem hat er sich richtig Kummerspeck angefuttert, ich habe unter seinem Bett unglaublich viele Schokopapiere gefunden... Das sind ja nun alles Signale und wir versuchen sehr auf ihn ein zu gehen, was uns oft aber auch schwer fällt, er ist häufig sehr angespannt und aggressiv. Wie können wir die Monate bis zum Sommer noch einigermaßen gut rum bringen und den Schulwechsel vor allem gut einleiten? Vielen Dank für ihre Hilfe! Viele Grüße Zita
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Zita, Sie weisen in Ihrer Frage auf einige Phänomene hin, die mir schon Sorgen machen. Verschiedene Ängste und konkrete Phobien, Selbstberuhigungsversuche durch Süßes können darauf hinweisen, dass Ihr Sohn mit den Anforderungen (das können soziale, schulisch-intellektuelle, seelische A. sein) im Moment nicht klarkommt. Das Ausmaß kann ich nicht einschätzen, die Gefahr besteht aber, dass sich das in der neuen Schule nicht einfach auflöst. Das Hineinkommen in eine bestehende Gemeinschaft ist nicht einfach, besonders für schon enttäuschte und verunsicherte Kinder. Davon ausgehend, dass Sie schon alles tun, was in Ihren Möglichkeiten ist, könnte es weiterhelfen, mal eine/n Kinder- und Jugendlichen-TherapeutIn aufzusuchen. Es geht um Ermutigung. Auch wenn Sie im Moment das noch nicht als nötig ansehen, verfestigen sich solche Erfahrungen leider und lösen ähnliche E. aus. Das ist eine schwer auflösbare Spirale, die leider immer wieder zu einem sozialen Rückzug mit Verstärkung der Probleme führt. Die Hilfe von einer professionellen Person außerhalb der Familie könnte das verhindern. Und zu verlieren haben Sie nichts. Alles Gute. Dr.Ludger Nohr
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