risky04
Guten Tag! Unser Sohn (8Jahre/3. Schuljahr) hat seit einigen Wochen einen Tic entwickelt. Er zieht den Mund zu einer Grimasse. Meiner Meinung nach, tut er das nur, wenn er irgendwie gestresst oder nervös (beim Fernsehen) ist. Wenn ich mich in Ruhe mit ihm beschäftige, tritt es so gut wie nicht auf. Ich hab gelesen, dass man solche Tics erst einmal ignorieren sollte. Mein Sohn ist jedoch schon von Mitschülern angesprochen worden, dass er das lassen solle. Er meinte dann zu mir, die verstehen einfach nicht, dass ich es nicht ändern kann. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass ihn das belastet. Mein Mann kommt damit aber irgendwie gar nicht zurecht und meint wir sollen einen Kinderpsychologen aufsuchen. Meine Frage ist jetzt, wie lange man abwarten kann, bei einem solchen Tic? Ich möchte meinen Sohn eigentlich jetzt nicht noch mit Arztbesuchen stressen und damit das Thema in den Vordergrund rücken. Ich wollte zumindest jetzt die Ferienzeit abwarten und sehen, ob er etwas zur Ruhe kommt. Eigentlich ist er ein ausgeglichenes Kind... vielleicht macht er ja gerade einen Entwicklungsschub durch ...? Es wäre schön, wenn Sie mir raten könnten, wie ich mich verhalten soll. Vielen Dank vorab! Martina
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Martina, Tics sind meist ein Zeichen seelischer Belastung, die motorisch abgeführt wird. Und sie neigen leider zu Chronifizierung, d.h. sie können sich verselbstständigen . Am schwierigsten für die Kinder ist die Reaktion der Umwelt, wie sie es auch beschrieben haben. Und die Ohnmacht, das nicht beeinflussen zu können. Was stresst ihn, was können sie reduzieren, verändern, beruhigen ? In welchen Situationen tritt es auf, was lindert? Welche Belastungen sind veränderbar? Symptome wie Tics sind zuerst mal ein Warnsignal und sollten uns Eltern wecken, genauer hinzusehen, was da gerade passiert. Wenn das nicht ausreicht, kann man einen Kindertherapeut/in aufsuchen, der in seiner Diagnostik vielleicht weitere Hinweise auf Verursachungen findet und raten kann. Wichtig ist, dass der Termin beim Therapeuten/In nicht als stress oder Niederlage verstanden wird, sondern als Hilfe. Dr.Ludger Nohr
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