carla-marie
Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mich würde einmal interessieren, was genau die Folgen von harter Ablösung in den Kindergarten (ab 3+) für ein Kind sein können: kurz-, mittel- und langfristig, also auch für sein späteres Leben. Was bedeutet eigentlich Trennungsangst genau für einen Menschen, auch im späteren Leben? Kann eine solche Angst wieder abgebaut werden? Oder können sich da echte Störungen entwickeln? Herzlichen Dank für Ihre Arbeit hier!
Stichwort: frühe Bindungsstörung Hallo, die Antwort auf Ihre Frage würde eine große umfassende Arbeit sein müssen. Es gibt inzwischen mehrere Untersuchungen und Studien über die möglichen Langzeitfolgen einer zu hohen Stressbelastung in der frühen Kindheit. Leider blendet man derzeit die harte Ablösung dabei gerne noch aus, weil es inopportun ist, diese Wahrheit klar auszuprechen. Sie passt nicht ins sozialpolitische Konzept. In meinem zweiten Buch "Gefühle regieren den Alltag" habe ich das Wesentliche zusammengetragen, so wie es derzeit bekannt ist. Wichtig zu wissen ist, dass es Sofortreaktionen gibt im Sinne von Beziehungsstörungen, mittelfristige Reaktionen als sog. frühe Bindungsstörungen und Langzeitfolgen mit Angsterkrankungen, Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen. Die Trennungsangst als typische frühe Bindungsstörung zieht sehr leicht eine Schulphobie und Sozialangst nach sich. Bindungsstörungen als aggressive Verhaltensauffälligkeiten münden leicht in eine ADHS, wenn Veranlagungen zu Hypermotorik und hoher Impulsivität vorliegen. Reaktive Bindungsstörungen ebnen den Weg für spätere Persönlichkeitsstörungen wie Borderline Störung, innere Abkapselung oder Antisoziale Haltungen. Dieses Wissen ist zugegeben noch relativ neu, obwohl man es aufgrund von Erfahrungen schon längst hätte wissen können. Aber es wird dann nicht eins und eins zu zwei zusammengezogen und schon bleibt alles scheinbar unbewiesen. Man findet eben nur das, was man sucht. Und was man nicht wahrhaben möchte, sucht man auch nicht. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
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