Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Warum kann ich mein Kind nicht beruhigen?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Warum kann ich mein Kind nicht beruhigen?

Möööp

Hallo Dr. Nohr, Meine Tochter (3) ist in vielen Dingen sehr speziell. Ne caprisonne muss immer mit dem Bild von ihr weg gucken, ein Becher speziell gedreht sein, Gegenstände genau dahin gelegt werden wo sie waren usw. Ich habe mich daran gewöhnt das gewisse Dinge einfach so sind... mit einer Sache habe ich allerdings stark zu kämpfen. Wenn sie sich ärgert, etwas schief läuft oder Sie traurig ist komme ich nicht an sie ran. Möchte ich sie in den Arm nehmen schlägt sie um sich und strampelt mit den Beinen und stößt sich von mir weg. Es ist nicht so das ich sie bedränge, wenn sie solche Phasen hat lass ich sie weinen und biete ihr an zu mir zu kommen. Ganz selten kommt sie normal setzt sie sich in eine Ecke und steigert sich richtig rein. Wenn sie dann anfängt schon fast zu hyperventilieren versuche ich sie zu streicheln oder zu trösten... keine Chance. Sie blockt mich total ab. Sie sagt dann auch "nicht drücken" aber zeitgleich sagt sie beim weinen "Mamaaa" es zerbricht mir jedes mal das Herz. Irgendwann verlangt sie dann ein Kuscheltier (ganz egal was für eins) lustigerweise beruhigt sie sich dann sehr schnell... innerhalb von Sekunden schluchzt sie nur noch und sie kommt zu mir. Woran kann es liegen das ich sie nicht beruhigen kann? Wieso geht es so schnell mit einem x-beliebigen Kuscheltier und mich stößt sie weg? Bin etwas ratlos, wie ich damit umgehen soll.


Hallo, was Sie beschreiben, wird hier im Forum ja immer wieder angesprochen. Kinder brauchen zur Stabilisierung, dass sich die Welt um sie herum so wenig wie möglich verändert und somit vorhersehbar bleibt. Mit zunehmender Sicherheit verringert sich dieses Bedürfnis. Der andere Punkt beschreibt die Frage, wie sich Kinder am besten beruhigen (lassen). Auch das ist sehr unterschiedlich und entspricht nicht immer den Vorstellungen der Eltern. In der genannten Situation braucht Ihre Tochter Sie als notwendigen Hintergrund. Ihre Anwesenheit (!) erlaubt ihr erstmal selbstständig Lösungen zu suchen um dann wieder in Ihre Nähe zu können. Sie, die Mutter, sind genauso wichtig, als würden Sie sie auf den Arm nehmen, aber die Form/der Weg ist hier anders. Das ist wichtig zu respektieren und trotzdem das eigene Angebot aufrecht zu erhalten und dabei zu bleiben. "Ich bin da, wann immer du mich brauchst" und nicht "jetzt lass dir doch endlich helfen". Ich hoffe es wurde klar, welche Wichtigkeit Sie dabei haben, auch wenn Ihre Tochter Sie erstmal nur im Hintergrund braucht. Der autonome Versuch/Weg ist auch eine Leistung. Dr.Ludger Nohr


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