Schlafbedarf
Hallo Frau Henkes, Mein Kind ist knapp 34 Monate alt und im Moment wird es hier immer schwieriger. Der ganze Tag ist bin morgens bis abends von Schreianfällen begleitet. Wir schlittern von einem Anfall in den nächsten, bis es zum Teil in Bauchschmerzen vor Jabbsen endet. Es war sonst immer ein sehr entspanntes und zufriedenes Kind. Im Moment will es einfach nicht ins Bett geht und weint schon lange vorher, dass es nicht schlafen will. Das ins Bett bringen endet oft im Jammern und einschlafen vor völliger Erschöpfung, obwohl wir immer Ruhe einkehren lassen, lesen und kuscheln. 1 Jahr freut es sich immer auf den Kindergarten und plötzlich will es nicht mehr hin. Es werden den ganzen Tag Grenzen ausgetestet, beim Spielen, beim Badem,es wird nach Süßigkeiten gefragt, beim Essen zubereiten kann man auch nichts richtig machen, die Wurst ist zu dünn geschnitten, das Brot falsch belegt. Zähne putzen und bettfertig machen war auch nie ein Problem, nun geht das auch nicht mehr. Beim spielen geht es auch so, wenn es nicht so läuft, wie unser Kind es will oder es etwas nicht darf Eigentlich schlittern wir von einem Heulanfall in den nächsten. Es hilft weder gut Zureden und in den Arm nehmen, ruhig reden oder auch mal meckern. Wenn Mama nicht da ist, weint unser Kind stundenlang nach Mama, wenn der Papa nicht da ist, dann passiert das selbe. Nach 3 Stunden Heulanfall ist auf einmal plötzlich alles, als wenn nichts gewesen wäre. Ist es eine Trotzphase, die in dem Alter normal ist? Früher waren all die Themen kein Problem. Haben Sie einen Tipp wie ich damit umgehen soll? Vielen herzlichen Dank Lisa
Guten Tag, möglicherweise handelt es sich bei dem beschriebenenVerhalten Ihrer Tochter noch um einen Rest der Trotzphase. Es geht ja um Grenzensetzen. Für Ihre Tochter kann es zur Zeit aber auch wichtig sein zu erfahren, ob Sie als Eltern stark genug sind, sie mit all ihren Launen zu ertragen. Kinder sind sich dessen unbewusst immer wieder unsicher und versuchen, das zu "überprüfen". Offenbar spürt Ihre Tochter, dass ihr Verhalten Ihre Stimmung beeinträchtig. Zeigen Sie ihr, dass das nörgelige Verhalten einer Dreijährigen Sie nicht aus der Ruhe bringt. Versuchen Sie gelassen zu bleiben (nicht leicht, ich weiß) und vermitteln Sie Ihrer Tochter "das schaffen wir schon". Vielleicht kann sie selber sich die Wurst abschneiden oder das Brot belegen. Die eigene Aktivität hilft Kindern oft sich zu beruhigen und zufriedener zu werden. Sie merken dann nämlich, dass sie auch "schon was können". Sie können Ihre Tochter auch trösten, weil sie es im Moment so schwer hat und mit nichts zufrieden ist. Das hilft Ihrer Tochter, weil sie sich ja alleine noch nicht aus dieser Gefühlslage befreien kann. Wenn Sie die schwierigen Gefühle Ihrer Tochter anerkennen und ihre Schwierigkeit, diese selbständig zu regulieren, kann Ihre Tochter sich verstanden fühlen. Das hilft ihr, diese Gefühle zunehmend besser zu bewältigen. Wenn Sie den Eindruck hat, dass sie mit ihren kindlichen Gefühlen auch Ihre Gefühle und Stimmungen beeinflussen kann, ist sie völlig überfordert und verunsichert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes