Susan1312
Guten Morgen Frau Henkes, kurz zu unserer Situation, ich habe mich vom Kindsvater getrennt, da ich leider sexuellen Missbrauch aufgedeckt habe. Hinter uns liegt eine schwere Zeit (mit Gericht, Jugendamt und allen Hilfeinstanzen, welche ich auf eigenes Veranlassen mit einbezogen habe). Nun ist es so, dass ich mit meiner kleinen Tochter, fast 4 Jahre alleine lebe und versuche Arbeit und 24/7 Mamasein unter einen Hut zu bringen. Letzte Woche war mein kleiner Bruder (22 J.) zu Besuch und er meinte, meine Tochter tanzt mir auf der Nase rum. Bsp.Situation: Sie war total müde vorm Mittagsschlaf und hatte kurz einen Wutanfall, sie sagte: "blöde Mama" und während ich sie richtig Bett trug, versuchte sie mich in die Schulter zu beißen. Mein Bruder wollte, dass ich sie dahingehend bestrafe, dass ich den Nachmittags Ausflug absage und in der Situation richtig mit ihr schimpfe. Ich bin eher so, das ich die Situation ruhig begleite und später nochmal mit ihr spreche. Strafe in Form von den Dingen die mein Bruder vorgeschlagen hat, gibt es bei mir nicht! Hinzukommt das meine Mutter mir ständig sagt, meine Tochter und ich hätten, seit wir alleine leben vertauschte Rollen. Mit ihr habe ich aber schon immer grundlegend Streitigkeiten, da sie mein Erziehungsstil so nicht vertritt. Bei uns gibt es klare Regeln, aber meine Tochter hat schon viel Raum sich selbst zu entwickeln. Z.b. Kleidung die sie auswählt muss dem Wetter entsprechend sein, aber was sie anzieht darf sie selber auswählen. Handy & Tablett gibt es nur ganz selten. Dafür spiele ich aber sehr viel mit ihr. Z.b. morgens vor der Kita. Meine Mutter meint, sowas gebe es bei ihr nicht. Mir erklärt sich das nicht. Sie ist meist 05:30 Uhr wach und wir müssen erst 08:30 Uhr in der Kita sein. Warum sollte ich morgens nicht mit ihr spielen. Ja, sie hat recht, dass ganze spielen und sich ihr widmen hat sich seit ich das schlimmste was ihr passiert ist, herausgefunden habe, noch mehr verstärkt! Haushalt mache ich nur wenn sie schläft, sobald ich sie aus der Kita hole, bin ich zu 100% mit meiner Aufmerksamkeit bei ihr. Jetzt meine Frage an sie, schade ich ihr damit? Dass ist das was meine Mutter meint mit vertauschten Rollen. Sie sagt, meine Tochter bestimmt zu sehr mein Leben, weil ich mich nur mit ihr abgebe, bzw. mein Tag nach ihr ausrichte. Wenn ich in mich rein höre, fühlt es sich gut und richtig an wie wir unser Leben gestalten. Aber ich bin doch verunsichert durch die Anmerkungen von meiner Mutter & meinem Bruder! Es ist alles nicht leicht und ich will nur das beste für meine kleine Tochter, gerade nach dem was sie erlebt hat :-(. Ich freue mich von ihnen zu lesen und sage danke im Voraus. Herzliche Grüße
Guten Tag, es ist Ihre Angelegenheit, wie Sie Ihre Tochter erziehen und mit ihr umgehen. Da müssen Sie sich nicht reinreden lassen. Für Kinder ist es aber gerade nach traumatischen Ereignissen besonders wichtig, so viel Normalität wie möglich im Alltag zu haben. Sie können das schlimme Erlebnis nicht aus der Welt schaffen, indem Sie sich gänzlich auf Ihre Tochter einstellen. Den Mißbrauch muss Ihre Tochter verarbeiten und Sie werden ihr dazu sicherlich zum geeigneten Zeitpunkt kindertherapeutische Hilfe zukommen lassen. Gleichzeitg muss Ihre Tochter jedoch auch lernen, mit den anstehenden Entwicklungsaufgaben fertig zu werden. Dazu gehört bei Vierjährigen auch, dass sie lernen, etwas länger zu warten oder sich alleine zu beschäftigen, weil die Mutter z.B. Hausarbeiten erledigt. Ihre Tochter muss natürlich auch lernen, dass Sie nicht beißen darf. Sie haben da bereits eine Methode gefunden. Schimpfen und Bestrafen sind bei Vierjährigen nicht unbedingt sinnvoll, um Verhaltensänderungen zu bewirken. Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass Sie sich von Ihren Verwandten hereinreden lassen müssen, möchte ich Ihnen doch empfehlen, für sich zu bedenken, ob Sie als Alleinerziehende Ihrem Anspruch dauerhaft gerecht werden können. Arbeit und Kinderbetreuung zu vereinbaren bedeutet für Mütter, eine Höchstleistung zu erbringen. Da ist es hilfreich, wenn Sie auch an sich und Ihre Bedürfnisse denken und dies im Umgang mit Ihrer Tochter auch vermitteln. Damit sind Sie nicht rücksichtslos Iher Tochter gegenüber, sondern sorgen vielmehr umsichtig dafür, sich Ihre Tatkraft zu erhalten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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