Mama1306
Guten Abend, Meine große (geboren im Januar 2016) verhält sich sehr oft "irgendwie anders". Z.b nimmt sie sich die Autos aus der Kiste und reiht sie alle nacheinander in einer Schlange auf. Wenn dann kein Platz mehr ist, weil zb der Tisch endet, weint sie. Sie hat wirklich regelrechte "Ticks" entwickelt. Kann es z. B überhaupt nicht leiden, wenn etwas schmutzig unordentlich oder nicht an seine Platz ist. Dann sagt sie so lange ihhh bis es beseitigt wurde. Sie war schon von Anfang an absolut kein einfaches Kind, hat sehr wenig geschlafen, viel geschrien und sehr sehr viel Aufmerksamkeit gefordert. Ich habe einfach das Gefühl, dass man ihr nicht mehr gerecht werden kann. Ja, selbst mach einem Tag mit Kita, Schwimmbad, Spielplatz und Kneten, will sie danach noch das Alphabet vorgelesen haben. Und ja, dass steht da oben nicht nur so. Wir haben hier eine Wand bemalt mit bunten Tieren... Was macht sie, zeigt auf das Schild wo Anlieger frei drauf steht, zeigt drauf und sagt A N .... . Bei M sagt sie sogar immer Mama M.... Nun frage ich mich, ist dieses Kind einfach unterfordert /gelangweilt? Ist das ganze normal oder vielleicht irgendwas, worüber man mit einem Kinder Psychologen reden sollte? Sie mag es zb auch nicht 2 Tage hintereinander am gleichen Ort zu sein, sie langweilt alles einfach so schnell das sie dann immer sagt, dass sie nach Hause will... Das selbe gilt für Spielzeug...
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo Mama, ich erkenne in Ihrer Beschreibung ein aufgewecktes Kind, das bestimmte Strukturen und Regeln hat, die ihr ordnen helfen. Das sind keine Tics, sondern Hilfsstrukturen und Bevorzugungen. Und sie braucht eine Menge Anregung und Wechsel, was nicht ungewöhnlich ist. Allerdings ist es auch eine zu entwickelnde Fähigkeit, sich mit Sachen auch länger auseinander zu setzen. Das abendliche "wovon sollt ich satt sein, ich sprang nur über Gräbelein.... (Tischlein deck dich) zeigt ein Bedürfnis, aber keins, was erfüllt werden muß. Eltern erleben das oft als Undank nach "so einem vollen und tollenTag", aber es ist im Gegenteil ein langfristiges Lernziel (wie viele Erwachsene haben das erreicht?), zufrieden sein zu können. Da sollten die Eltern den Unmut aushalten und nicht immer weiter bespielen, damit die Kinder zufrieden sind. Also ich sehe da noch keinen "psychologischen Bedarf" im Moment. Freuen Sie sich an den Fähigkeiten und Möglichkeiten Ihrer Tochter, lassen Sie ihr Eigenheiten. Dr.Ludger Nohr