Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Überreizt

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Überreizt

Sabelu

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Liebe Frau Henkes  ich habe zwei Buben im Alter von fast 5 und 3 Jahren. Die beiden streiten momentan sehr viel- der kleine provoziert oft den älteren und auch der ältere wiederum den kleinen.  voe allem der kleine hört gar nicht auf mich- wenn ich ihm drohe und sage du darfst dann nicht Fernsehen- weil die beiden täglich eine halbe Stunde Fernsehen dürfen- dann folgt er manchmal aber sonst hört er gar nicht auf mich. Auch das anziehen ist mit beiden eine Katastrophe. Der ältere weint oft herum und möchte immer meine Hilfe- wo ich dann sage das kannst du doch schon alleine. Und der kleine schreit herum und beginnt zu weinen er will nicht- wenn ich sage bitte alleine Schuhe anziehen - mal geht es aber meistens endet das anziehen im Chaos. Der kleine lacht mich sogar aus wenn ich dann laut werde wenn es mir wirklich reicht. Und dann schreie ich herum und am Abend bereue ich es zutiefst. Denn Ich möchte nicht so ein Zusammenleben, aber wie schaffe ich es dass mir der kleinere mehr folgt und der ältere nicht wegen jeder Kleinigkeit zu weinen anfängt... manchmal kommt es mir vor dass ich den ganzen Tag nur schimpfe. Oft erlebe ich den älteren mit anderen Kindern und ich wünsche mir dass er emphatischer auf andere zugeht... ich versuche ihm das immer wieder zu sagen. Wenn man zu anderen freundlich ist- sind sie auch freundlich zu einem selbst. Aber er ist oft wie ein Bock der machen will was er will. Das beginnt mich auch zu ärgern. So findet man keine Freunde hab ich ihm gesagt. Momentan ist alles sehr viel für mich und ich habe das Gefühl alles falsch zu machen. vielen Dank 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie machen sicher nicht alles falsch. Es kann sehr anstrengend sein, zwei Kinder in diesem Alter großzuziehen. Die haben unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse und sind vermutlich auch noch recht eifersüchtig aufeinander. Ihr Sohn lacht Sie nicht aus, wenn Sie laut werden. Es ist bei Kindern meist Verlegenheit, wenn sie in solchen Situationen mit Lachen reagieren. Versuchen Sie gelassener zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen. Setzen Sie Ihrem Jüngeren wenige, aber deutliche Grenzen, die ihm klarmachen, dass Sie die Bestimmerin sind und er auf Sie hören muss. Das können Sie ohne laut zu werden oder Drohungen auszusprechen. Sie dürfen sich sicher sein, dass das richtig ist und Sie zu bestimmen haben. Ihrem Großen können Sie ruhig gelegentlich noch mal helfen. Er ist auch erst fünf und erlebt, dass der jüngere Bruder mehr Hilfe bekommt. Das wird ihm ungerecht erscheinen und er wünscht sich ebenfalls Hilfe. Mit ihm können Sie darüber aber schon sprechen und ihn vor allen Dingen loben, wenn er etwas alleine schafft. Das macht ihm deutlich, dass es auch Vorteile hat, der Ältere zu sein und schon mehr zu können. Holen Sie sich möglichst viel Unterstützung vom Vater der Kinder, damit Sie entlastet werden und nicht das Gefühl haben, Sie müssten alles alleine entscheiden und bewältigen. Verwandte und Freunde können auch helfen und mal einen der beiden für ein paar Stunden übernehmen, damit die Kinder voneinander entlastet werden und Sie sich nur einem der beiden intensiver widmen können. Möglicherweise gibt Ihnen der Text von Dr. Nohr auf dieser Seite zu Grenzen und liebevoller Klarheit noch Anregungen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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