Mami_seit_2015
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, mein Mann und ich haben im letzten Jahr für unsere Tochter (* Oktober 2015, Kann-Kind) vorsorglich einen Antrag auf vorzeitige Einschulung gestellt. Unsere Tochter ist grundsätzlich altersgerecht entwickelt. Sprachlich ist sie ihren älteren Gruppen-Freunden teilweise deutlich voraus. Im Bereich Geduld, Ausdauer und sog. Mittelpunktsdenken hat sie noch deutlich Aufholbedarf. Sie ist sehr wissbegierig und kann sich sehr detailliert neue Informationen / Gedichte / Geschichten merken. Hier kommt es leider oft zu "Besserwisser-Situationen" (in denen sie es tatsächlich besser weiß, als die anderen). Nun rückt so langsam der Zeitpunkt nahe, an dem wir uns für oder gegen den Schuleintritt entscheiden müssen. Eigentlich würden wir ihr gerne noch ein Kita-Jahr gönnen, haben aber Sorge, dass die neue Gruppenkonszellation (sie wäre dann plötzlich deutlich die älteste) ihre Überheblichkeit verstärkt... Ich bin sehr gespannt auf Ihre Meinung. Liebe Grüße aus Berlin, Julia.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich persönlich finde, dass die kognitiven Fähigkeiten bei weitem nicht ausreichen, um einen früheren Schuleintritt zu begründen. Die Sozialkompetenz ist mind. ebenso wichtig, die Fähigkeit, Beziehungen nicht überwiegend auf der Bewertungsebene zu verstehen wesentlich, um Schule als Ganzes gut zu durchlaufen. Die Hoffnung, die "Überheblichkeit" würde sich durch die Anwesenheit älterer Kinder einfach verbessern, sehe ich nicht so positiv (ist aber möglich). Ich glaube aber, dass man durch die frühere Einschulung auch deutlich macht, dass man sich besonders auf die Leistungsfähigkeit bezieht. Ich denke, eine Schule sollte in der Lage sein, unterschiedliche Niveaus gut genug zu beschulen, sodass keine Langeweile entsteht. Und Pädagogen sollten auch in der Lage sein deutlich zu machen, dass der Wert nicht alleine an der Leistungsfähigkeit bemessen wird. Jetzt müssen Sie als Familie sehen, was für Sie wichtig(er) ist, worauf Sie Wert legen, was Sie wie fördern wollen und danach entscheiden. Da kann auch ein Gespräch mit den (zukünftigen) LehrerInnen hilfreich sein, da diese auf ihre Weise mit der Situation umgehen werden. Ich hoffe damit einige Anregungen gegeben zu haben, die Entscheidung obliegt natürlich Ihnen. Dr.Ludger Nohr
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