timeisnow3
Sehr geehrte Damen und Herren, seit ueber 3 Wochen bin ich mit meinem 8 jährigem Zwillingsbub in psychologischer Diagnostik. Was sich jetzt immer weiter heraus stellt, sind Trennungsängste. Seit Beginn der 2.Klassse ( September 2020) muss ich ihn immer wieder wegen Bauchweh, Kopfweh und anderen somatischen Beschwerden abholen, bis wir dies kinderfachärzlich abklären ließen. Keine Ursache. Seit Anfang des Jahres zieht er sich deutlich zurück, begann Bücher zu verschlingen (vor allem die Bücherreihe "magische Baumhaus"), vermeidet nach draußen zu gehen, mit seinen Geschwistern Zwillingsbruder 8 und großer Bruder 11 Jahre) zu spielen und auch was sein liebstes Hobby dem Fussball im Verein und zuhause zu vermeiden. Zudem hat er immer wieder sehr ergiebige Zornausbrüche und hält Grenzen kaum aus. Seit ein paar Wochen möchte er gar nicht mehr in die Schule, da er angibt Angst zu haben, das mir und seinem Papa was zustossen könnte. Die letzten 3 Tage brachte mein Mann die beiden mit dem Auto in die Schule, normal gehen die beiden zu Fuß, da ging er wenigsten ins Gebäude und er hielt es bis zum Ende aus. Heute wollte ich wieder übernehmen, aber ging nicht ins Schulgebäude und es kam leider zum Vermeidungsverhalten, da er es nicht schaffte, in die Schule zu gehen, obwohl ich versuchte, ihn zu bestärken. Eine Familientherapie oder Verhaltenstherapie? Könnte die Krise wegen Covid ausgelöst worden sein? Vielleicht können sie uns noch einen Rat geben. Vielen lieben Dank!!!
Guten Tag, Trennungsängste sind bei Kindern durchaus häufig, gerade verbunden mit Verlustängsten die Eltern zu verlieren. Diese Ängste können natürlich durch die aktuelle Pandemie befeuert werden. Kinder bekommen davon ja viel zu viel mit. Das lässt sich auch gar nicht vermeiden. Ob das bei Ihrem Sohn so ist, weiß ich natürlich nicht. Wut und Wutausbrüche gehören zur Problematik der Trennungsängste dazu. Geht Ihr Sohn denn mit dem Zwillingsbruder in eine Klasse? Bei Zwillingen gibt es ja häufig eine starke Bindung aneinander und damit könnten auch Trennungsprobleme einhergehen. Welche Therapieform für Ihren Sohn geeignet ist, lässt sich aus der Ferne schlecht beurteilen. Familientherapie ist da sinnvoll, wo es um einen (auch unbewussten oder unausgesprochenen) Konflikt innerhalb der Familie geht, der die Dynamik in der Familie bestimmt. Das kann ein Familiengeheimnis sein, Geschwisterrivalität oder Schwierigkeiten in der Ehe der Eltern o.ä.. In einer Verhaltenstherapie lernt man, trotz der bestehenden Problematik sein Verhalten so zu verändern, dass es den Alltagsanforderungen besser gerecht wird. In einer analytischen Kindertherapie werden die Ängste an sich so bearbeitet, dass der Patient sie aufgeben kann und sich so wieder auf den Alltag einlassen kann. Familientherapie wird häufig nicht von den Krankenkassen übernommen. Verhaltens- und analytische Kindertherapie schon. Alle Therapeuten haben lange Wartezeiten. Da können Ihnen vielleicht auch die Diagnostiker weiterhelfen, bald einen Platz zu finden. Sie dürfen sehr hartnäckig darin sein, bei der Therapieplatzsuche den dringenden Bedarf Ihres Sohnes herauszustellen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute. Ingrid Henkes
timeisnow3
Vielen herzlichen Dank für Ihre Rückantwort! Ja, die beiden gehen in die selbe Klasse. Auch im Kindergarten waren er und sein Zwillingsbruder immer in der selben Gruppe. Wenn es von ihm ausgeht, muesste sein Zwillingsbruder nicht in der selben Klasse sein, der Wunsch seines Zwillingsbruders war dafür aber immer da. Ich werde heute mit der Psychologin, die heute die Diagnostik fertig hat über das weitere Vorgehen sprechen. Vermutlich wäre durch doch unbewusste Prozesse innerhalb unserer Familie eine Familientherapie auch angebracht. Vielen vielen Dank!!!! Mit lieben Grüßen
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