Mamam
Guten Morgen, ich habe eine Frage zu meinem Sohn. Er ist 2,6 Jahre alt. Schon seit einiger Zeit ist es für ihn sehr schwer auszuhalten, wenn etwas nicht nach seiner Vorstellung läuft, (ihn betreffende) Abläufe nicht nach einem bestimmten Muster ablaufen oder Mama und Papa nicht die Dinge ausführen, welche sie immer machen und sich auch mal bei den Tätigkeiten abwechseln. Seit ungefähr einer Woche beobachte ich, wie er kleine "Ticks" entwickelt. Wenn er vor der Wickel kommode steht, darf ich ihn erst drauf legen, wenn er jede Schublade einzeln berührt hat. Muss ich mir Sorgen machen? Ich habe Angst, dass sich daraus Zwänge entwickeln. Was kann ich selbst tun? Außerdem ist er zurzeit wieder sehr Mama bezogen. Wenn ich in der Nähe bin, kann Papa kaum was ausrichten. In meiner Gegenwart ist er auch viel weinerlicher. Liegt das an mir? Ich habe immer versucht, auf ihn sensibel einzugehen. Er darf auch bei mir nicht alles. Aber ich versuche ihm, viele Freiheiten zu lassen, weil ich möchte, dass er sich frei entfalten und ausprobieren kann. Kommt es vielleicht daher, dass er so viel entscheiden will und es nicht ertragen kann, wenn es nicht nach seinem Willen geht? Liebe Grüße und vielen Dank!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich glaube, mein kurzer Text zur Autonomie auf dieser Seite kann einige Ihrer Fragen beantworten. Was Ihr Sohn tut hat eine ähnliche Funktion wie Zwänge, nämlich sichern. Das ist in diesem Alter aber häufig und nützlich und hat mit den späteren Zwängen noch nichts zu tun. Ihr Kind wird immer mal wieder Elternteile bevorzugen, auch das ändert sich immer mal wieder, je nachdem in welchem Entwicklungsstadium es ist. Es hat also nicht nur was mit dem realen Verhalten der Personen zu tun, sondern auch mit der Position und "Interpretation" Ihres Kindes. Wichtig ist, dass der "abgelehnte" Elternteil sich nicht schmollend zurückzieht, sondern seine (Beziehungs-) Angebote aufrecht erhält und dem Kind so zeigt, ich bin trotzdem für dich da. Er/sie kann auch sein Bedauern ausdrücken ("schade, dass du jetzt nicht mit mir spielst" o.ä.) was dem Kind signalisiert, dass es nicht nur für und mit Wohlverhalten gemocht wird. Das ist für die Entwicklung von Vertrauen sehr bedeutsam. Dr.Ludger Nohr
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