Frau_H.
Guten Tag Frau Henkes, die Mutter meines Mannes ist an Krebs erkrankt. Da nun u.a. Metastasen gefunden worden sind, gehen wir davon aus, dass sie im Laufe des Jahres versterben wird. Meine Tochter, fast 4, hat ein gutes Verhältnis zu ihr, wenn auch nicht sehr innig, da wir aufgrund der Entfernung nur unregelmäßig da sind. Die Fragen, die sich uns nun stellen: Mein Mann würde nun gerne regelmäßig mit den Kindern zu ihr fahren, da wir wissen, dass sie sich darüber sehr freuen würde. Gleichzeitig haben wir aber Bedenken, unsere Tochter sehenden Auges in einen ja doch sehr endlichen Kontakt zu schicken bzw diesen zu intensivieren und damit die Trauer mitunter zu vergrößern. Wissen Sie einen Rat? Außerdem sind wir uns unsicher, ob wir ihr jetzt schon erzählen sollen, dass sie (sehr) krank ist oder die verbleibende Zeit gar nicht mit diesem Wissen belasten sollten? Oder ist es ggf sinnvoll, das Thema Krankheit und Sterben allgemein zu besprechen ohne Bezug auf die Oma zu nehmen? Vielen Dank für Ihre Anregungen
Guten Tag, Sie können Ihre Tochter ruhig mit zur Oma nehmen. Der Tod gehört zu unserem Leben und wird erfreulicherweise heute nicht mehr so tabuisiert wie früher. Kinder haben oft ein ganz unbefangenes Verhältnis dazu. Ihre Tochter wird sicher äußern, wenn sie aus irgendeinem Grund nicht mehr mit zur Oma fahren möchte. Das sollten Sie dann auch ernst nehmen. Sie könnten mit der Oma besprechen, ob Sie es ihr überlassen, Ihrer Tochter von Ihrer Erkrankung zu berichten. Sterbende finden da oft gute Worte. Sie führen dann die behutsamen Nachgespräche. Trauer ist ein Gefühl, dass Kinder früh kennen, wenn auch meist aus harmloseren Gründen. Den Umgang mit diesem Gefühl müssen Kinder lernen. Mit Ihrer Begleitung wird das Ihrer Tochter sicher gut gelingen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Itzy
Google mal Mechthild Schroeter-Rupieper. Sie ist für mich mit ihrer Art Kinder vor, während und nach dem Sterbeprozess zu begleiten, eine sehr große Hilfe und "Ideenbörse" gewesen. Falls du bei Facebook bist, da beschreibt sie oft an Beispielen was man wie machen kann. Alles Gute.
Frau_H.
Vielen Dank! @Itzy: Danke dir auch. Werde ich mir auf jeden Fall anschauen.
MarcelineCH
Hallo Frau H. ich erlaube mir, auch meine Meinung dazu zu geben, weil ich in der selben Situation war wie du. Jeder Verlauf bei Krebskranken ist etwas anders, deshalb wirst du nicht 1:1 auf eure Situation schliessen können. Meine Mutter erkrankte an Lungenkrebs mit Metastasen im ganzen Körper und starb daran im Januar dieses Jahres, als meine Tochter 2.5 Jahre alt war. Wir haben meine Mutter zuhause, sowie auch im Pflegeheim wo sie 2 Monate lebte und Krankenhaus regelmässig besucht, so lange meine Mutter noch geistig fit war. Jedoch hatte sie eine Metastase im Kopf und wurde deshalb zusehend verwirrter, im Endstadium war sie nur noch apathisch, nicht mehr ansprechbar, bis sie nur noch vor sich hin döste. Ihre Omi in diesem schlimmen Zustand zu sehen, wollte ich meiner Tochter ersparen. Jedoch haben wir von Anfang an klar kommunziert, dass Omi nun nicht mehr in der Wohnung mit Grosspapi wohnt, weil sie sehr krank ist. Als ich am Ende meine Mutter alleine besuchte, sagten wir meiner Tochter, dass Omi nun noch kränker ist und bald nicht mehr da ist, sondern bald zum lieben Gott in den Himmel geht und dort wohnt. Als sie dann tatsächlich verstorben ist, teilten wir ihr dies auch so wörtlich mit. Ob eure Tochter dann schon zu gross für diese Erklärung ist und ob diese Erklärung mit eurem Glauben übereinstimmt, müsst ihr dann beurteilen. alles Gute & viel Kraft für euch
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