Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

temporäre Angst vor Kindergeschrei-was tun?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: temporäre Angst vor Kindergeschrei-was tun?

ostprinzessin

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Guten Tag, meine Tochter (A.,14Mon) hat schon immer große Angst vor Kindergeschrei. Ich bin ae ohne Familie vor Ort. Deshalb bin ich nacheinander in 2 Spielgruppen gegangen, damit A unter Leute kommt(ohne sie zu überfordern) Sobald ein Kind schreit (auch aus Freude), wird A panisch, schreit hysterisch und will weg. Als sie noch kleiner war, hatte sie fast vor allen lauten Geräuschen Angst. Jetzt nicht mehr. Auffällig ist, dass sie nicht immer so reagiert. Sie schreit, wenn sie schlecht drauf /müde ist. Manchmal kann neben ihr eine "Schrei" Bombe hochgehen, es interessiert sie nicht. Auch beim Babyschwimmen hat sie noch nie geweint. Hat sie jedoch einmal geweint genügt der kleinste Anlass und es geht wieder los. Sie ist dann völlig außer sich und schluchzt noch lange weiter. Ich mache mir Sorgen, wie das in einem Monat in der Kita wird. Im SPZ sagte man mir, A sei sicher gebunden nur eben sehr schüchtern. Können Sie mir einen Rat geben? Was ist das? Was kann ich tun? Danke


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, in diesem Alter bezeichnet man das Mitfühlen mit den anderen Kindern noch als Affektansteckung. Das heißt, das betroffene Kind fühlt sich von dem Weinen oder Schreien des oder der anderen Kinder so intensiv angesprochen, dass es mit weint. "Schuld" daran sind höchstwahrscheinlich die Spiegelneuronen, also Zellen im Zentralnervensystem, die wie ein Echo funktionieren auf das, was an Wahrnehmung in das Gehirn einläuft. Bei der Affektansteckung ist diese Funktion aber eher hinderlich und nicht etwa hilfreich für das Gehirn. Außer sie bereiteten tatsächlich die Empathie und das Mitleid vor, Aber das sind einstweilen Theorien. Wahrscheinlich geht es hierbei noch um reine Warnfunktionen, nur dass sie beim Menschen nicht mehr so entscheidend wichtig sind wie bei den Urmenschen. Am besten, Sie halten mit Ihrer Tochter die entstehenden Gefühle aus und beschwichtigen sie dabei. Sie sehen ja, dass ihre eigenen Stimmungen die Reaktion mit beeinflussen. Und so können sie auch durch Ihre Beeinflussung die Stimmungen ihrer Tochter herunter regulieren. Das Symptom verschwindet ohnehin mit der Zeit, wenn Ihre Tochter auf die 2-Jahresgrenze zu geht. Viele Grüße


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