Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Skurriles Einschlafverhalten

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Skurriles Einschlafverhalten

AnniNieder

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Sehr geehrter Herr Dr Nohr, ich würde gerne ihre professionelle Einschätzung zu folgender Situation erfahren: meine Tochter ist 10,5 Monate alt und war immer ein guter Schläfer. Mit 2,5 Monaten hat sie durchgeschlafen, man konnte sie immer hinlegen und aus dem Zimmer gehen und sie ist alleine eingeschlafen - sowohl tagsüber als auch nachts. Wir haben schon früh ein Abendritual angefangen und auch tagsüber ein gewisses Ritual (zusammen Vorhänge schließen, Zimmer abdunkeln). seit einigen Tagen ist das einschlafen für sie sehr schwer und sie zeigt ein für mich skurriles Verhalten. Zum Beispiel stößt sie bewusst mit dem Kopf gegen die Gitterstäbe oder wippt auf allen Vieren hin und her. das macht mir irgendwie angst. Manchmal weint sie neuerdings auch sehr laut / kreischend wenn sie ins Bett gelegt wird. Ist das normal?


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Schlafverhalten von Kleinkindern ändert sich noch häufig. Das hängt auch damit zusammen, dass die Kinder täglich immer bewußter neue Erfahrungen machen, die sie z.T. im Schlaf verarbeiten. Für die Eltern ist es oft nicht leicht, dass das Durchschlafen zeitweise aufhört und sie abends länger beim Kind bleiben müssen. Mit dem Kopfschlagen und dem Wippen wiederholt Ihre Tochter Bewegungen, die sie tagsüber anwendet. Hier geht es um reine Bewegungsfreude. Das Schlagen an die Gitterstäbe ist oft mit einem Geräusch verbunden. Auch tagsüber werden Sie feststellen können, dass die Kinder es herrlich finden, solche Dinge jetzt selber auslösen zu können. Das Wiederholen sie dann ständig und können gar nicht genug davon kriegen. Das Schreien beim Einschlafen kann damit zusammenhängen, dass Ihre Tochter Angst hat, alleine im Dunkeln liegen zu müssen. In diesem Alter brauchen die Kinder oft noch (oder wieder) die beruhigende Nähe eines Elternteils, um sicher in den Schlaf zu finden. Wenn es Ihnen möglich ist, gewähren Sie ihr das ruhig. Es ist so wichtig, dass die Kinder diese grundlegende Sicherheit des Beschütztwerdens erfahren. Also: alles normal aber für eine Weile anstrengender als gewohnt. Es wird sich auch wieder ändern. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


AnniNieder

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Vielen Dank Frau Henkes für ihre beruhigenden Worte. Mir hilft es zu verstehen was in ihr vorgeht! Ich gewähre dann sehr gerne die Nähe - auch wenn sie sich erst recht wehrt wenn sie auf meinem Arm ist. Aber über den Bett gebeugt sie streichelnd geht und ich kann sie tagsüber noch mehr auf den Arm nehmen. Liebe Grüße


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