Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Posth, habe Ihr Buch gelesen und bin ein sehr großer Fan von Ihnen. Habe eine Frage zur sicheren Bindung auf dem Herzen. Mein Sohn wurde gestillt(abgestillt kurz vor seinen 2 Geb. w. Los). Nie Fremdbetreut, schlief bei uns im Elternzimmer aber oft auch bei uns im Bett oder ließ ihn an meiner Brust liegen. Habe ihm immer die Nähe gegeben die er brauchte, war immer schnell da, auch nachts. Nun als er so ca. 7-8 Monate war, kam es mal vor das er Abends nicht an der Brust einschlief, legte ihn nach dem Liebevollem Abendritual wach in sein Bettchen, zog die Spieluhr auf, streichelte sein Köpfchen eine Zeit lang , sagte gute Nacht und ging raus. Dabei fing er sofort an zu weinen, nur kurz ca. 3-5 Minuten und schlief ein, wenn es länger wurde holte ich ihn sofort wieder raus, hab ihn getragen und gestillt und dann schlief er ein. Das ich raus bin, dies beschäftigt mich zurzeit sehr, dass die Bindung dadurch vielleicht nicht sicher geworden ist? Liebe Grüße Marion
Liebe Marion, wie ich immer zu erklären versuche, ist Bindung das Ergebnis einer Bilanz. Das muss man sich nun nicht buchhalterisch vorstellen, das Kind mache eine Quintessenz aus alle seinen Erlebnissen. Die emotionale Integration (s. Buch oder besser jetzt Bücher sowie gezielter Suchlauf) mahct es möglich, dass eine solche Bilanz völlig unbewusst abläuft. Das bedeutet, je mehr negative Ursprungsempfindung in positive Bindungsgefühle umgesetzt werden konnte, desto sicherer ist die Bindung. Da kommt es auf ein paar schlecht gelungene zwischenmenschliche Erfahrungen nicht an. Ein paar starke positive Gemeinschaftserlebnisse lassen so manche schlechte Interaktion verblassen. Ihr Einsatz hat sich also sicher gelohnt und das werden Sie mit der Zeit immer deutlicher duch das Vertrauen Ihres Sohnes zu Ihnen selbst feststellen können. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
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