Glückskind1975
Liebe Frau Henkes meine Tochter ist 2 Jahre und 3 Monate und ein wundervolles Kind. Ich liebe sie über alles und möchte das sie glücklich ist und sich geborgen fühlt. Seit einigen Monaten beunruhigt mich ihr Verhalten. Sie war schon immer ein zurückhaltendes Kind, das aber normalerweise schnell auftaut und dann neugierig, interessiert ist und keine Angst vor anderen Menschen hat. In letzter Zeit ist mir vermehrt aufgefallen, das sie sagt sie hat Angst (vorm Mülleimer, dem Staubsauger, Flusen, etc.) und das sie bei neuen Situationen sehr ängstlich bei mir bleibt (Hüpfburg, Kinderkarussell, etc). Man sieht ihr an, das sie gerne mit den andren Kindern spielen möchte, es sich aber nicht zutraut. Dabei habe ich nicht den Eindruck, das sie Angst vor den Kindern, sondern vor der neuen Situation hat und ihren Fähigkeiten nicht vertraut. Ich habe Angst, das ich vielleicht etwas unbewusst tue, das sie so ängstlich sein lässt? Dabei traue ich ihr viel zu und lasse sie auch immer alles ausprobieren (bin aber da wenn sie Hilfe möchte). Allerdings war ich vor kurzem zum ersten Mal seit langem wieder ein paar Tage von ihr getrennt (Dienstreise, aber sie geht dann regulär in den Kindergarten). ist das Verhalten normal in dem Alter? Kann ich etwas tun um ihr mehr Selbstvertrauen und Sicherheit zu geben? Ihre beste Freundin ist genauso alt und ein sehr mutiges Kind. Ich möchte nur das meine Tochter glücklich ist und sie tut mir so leid, wenn ich sehe wie gerne sie auch mitmachen würde. vielen Dank für ihren Rat glückskind
Guten Tag, es liegt sicher nicht an Ihnen, dass Ihre Tochter plötzlich Ängste entwickelt. Zweijährige erleben ihre Umwelt zunehmend bewusster. Dabei fallen ihnen Merkmale oder Eigenschaften von Menschen oder Dingen zunehmend auf, von denen manche sie befremden oder ängstigen können. So können die Geräusche oder die Beweglichkeit des Staubsaugers zu solchen Ängsten führen. Lassen Sie es zu, wenn Ihre Tochter diese Dinge meidet. Bei passender Gelegenheit können Sie ihr immer mal wieder zeigen, dass diese Dinge ungefährlich sind. Solche Ängste verschwinden oft im Laufe der Entwicklung. Selbstvertrauen entsteht erst im Laufe der psychischen Entwicklung. Zweijährige können das noch nicht haben. Der Mut der Freundin kann temperamentsbedingt sein. Sicherheit gewinnt Ihre Tochter zunehmend durch Ihren Umgang mit ihr. Sie stehen ihr zur Verfügung, wenn sie Sie braucht, lassen sie gleichzeitig Vieles ausprobieren und trauen ihr viel zu. Die so entstehende Sicherheit verliert Ihre Tochter nicht, auch wenn Sie einige Tage nicht mit ihr zusammensein konnten. Sie haben sicher dafür gesorgt, dass Ihre Tochter von einer vertrauten Person gut betreut wurde. Zeigen Sie Ihrer Tochter, dass sie für Sie die Beste ist, egal ob sie ängstlich ist oder nicht. Das ist für Ihre Tochter die beste Unterstützung. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes