Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schwieriger Vater

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schwieriger Vater

Tessy77

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Liebes Experten Team, mein 8 jähriger Sohn ist im Wechsel an 5 Tagen beim Papa und mir. Mein Ex hat narzistische Züge, sehr schwieriger Mensch und das bekommt nun leider auch unser Sohn zu spüren. Er ist nachtragend , lässt ihn zb abends allein ins Bett gehen wenn er vorm Essen genascht hat und legt sich dann beleidigt ins Bett. Die Schüssel mit Süsskram steht aber offen herum und der Vater erwartet dann das unser Kind nicht dran geht. Die Ergothetapeutin unseres Sohnes hat mich auch angesprochen, das sie das Verhalten vom Vater unangebracht findet, er bringt ihn immer zur Therapie, da ich Vollzeit arbeite und er berentet ist. Wenn er auf den Kleinen Sauer ist, so lässt er ihn das nach Tagen noch spüren, hab es mal mitbekommen und der Kleine wollte ihn umarmen, und er schaut bös und sagt du weisst das ich noch sauer bin und zeigt ihm Null Zuneigung. Es zerreißt mir das Herz, wollte deshalb nie das WM, er schon, wollte dem Kind das Gericht ersparen. Lt meinem Therapeuten könne ich es nicht vermeiden das das Kind neg Erfahrungen mit dem Vater macht und er müsse irgendwann selbst entscheiden. Hab Angst, und die Ergotherapeutin auch , das er ihm sein Selbstwert zerstört. Die Elterngespräche dort hält er nicht für notwendig und ich geh immer allein . Was raten Sie mir, Umgang reduzieren ?


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Hallo, es ist immer sehr schwer für Mütter/Väter mit anzusehen, wie ihr Kind unter dem anderen Elternteil leidet. (In der Regel hat man selbst ja auch schon unter diesen Eigenschaften leiden müssen.) Allerdings gibt es keine richtig guten Wege aus dieser Situation ausser, Ihren Sohn in seinem Selbsterleben zu stärken. Ob er den Vater sieht oder nicht, seine Frage wird immer wieder sein, warum mag mich mein Vater nicht (genug/mehr) ? Es ist also wichtig, ohne dabei den Vater zu entwerten, für den Sohn deutlich zu machen, dass dieses Problem nicht bei ihm seine Ursache hat. So ist der Vater, er wird mit ihm Wege finden und mit zunehmendem Alter selbst entscheiden (geht auch jetzt schon), welchen und wieviel Kontakt er haben will. Aber je mehr Sie sich da einmischen, desto mehr ziehen Sie den Ärger auf sich und er bleibt nicht da, wo er gelöst werden muß. Das Wesentliche ist also Stärkung des Sohnes, damit er die Verhaltensweisen des Vaters nicht als von sich verursacht sieht und mit dessen Reaktionen zurecht kommt, ohne sich selbst zu sehr zu entwerten. Und ihn auch darin bestärken, wie er auch bei diesem Vater seine Wünsche, Bedürfnisse und Entscheidungen durchzusetzen lernt. Da haben Sie eine wichtige und nicht ganz einfache Aufgabe. Viel Erfolg dabei. Dr.Ludger Nohr


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