Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Schreiattacke bei Einjähriger

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Schreiattacke bei Einjähriger

Charlotte05

Sehr geehrte Frau Henkes,  zunächst einmal vielen Dank für die Möglichkeit, hier im Forum Fragen an Sie zu stellen! Unsere mittlerweile 13 Monate alte Tochter hat in den ersten vier Lebensmonaten viel geschrien, so dass ich zu diesem Zeitpunkt von einer Regulationsstörung ausgegangen bin. Etwa ab dem 5. Lebensmonat bis zu Ihrem 1. Geburtstag vor einem Monat schrie sie nur noch selten und ließ sich immer leicht beruhigen. Insgesamt wirkte sie in diesem Zeitraum ausgeglichen und fröhlich. Seit etwa drei bis vier Wochen ist sie sehr anhänglich und auf mich fixiert, was ich zunächst darauf zurückführte, dass sie langsam laufen lernt und ihr die Erkenntnis, dass ich von ihr getrennt bin und mich ebenfalls wegbewegen kann, Angst machte. In den letzten Wochen passierte es nun zum vierten Mal, dass sie, durch eine geringe Frustration getriggert, plötzlich minutenlange Schreiattacken hat, sich dann durchstreckt und verzweifelt weint. Sie ließ sich dann jeweils nur irgendwann dadurch beruhigen, dass ich sie in die Trage gesteckt und das Haus verlassen habe. Ich mache mir Sorgen, dass ich möglicherweise nicht ausreichend gut auf sie eingehen kann. Auch frage ich mich, ob momentane Spannungen in der Paarbeziehung möglicherweise so großen Stress bei ihr verursachen, dass sie sich nicht mehr anders zu helfen weiß? Oder ist das von mir Beschriebene im Rahmen ihrer aktuellen Entwicklung auch normal?  Herzliche Grüße  Charlotte 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, was Sie beschreiben ist ein völlig normales Verhalten von Kleinkindern. Wenn mit ca. einem Jahr die möglichst sofortige Bedürfnisbefriedigung des Kindes ein wenig nachlässt, kann das zu heftigen Frustrationen beim Kind führen, die Wut auslösen. Die ist oft heftig und überfordert ein Kind, das den Umgang damit noch nicht gelernt hat. Dazu ist Ihre Tochter auch noch zu jung. Es ist also sinnvoll, wie Sie mit diesen Schreiattacken umgehen, um Ihrer Tochter da wieder herauszuhelfen. Spannungen in Ihrer Paarbeziehung wird Ihre Tochter sicher spüren. Da das Denken aber noch nicht so weit entwickelt ist, werden diese Spannungen sicher nicht ursächlich für das Schreien sein. Sie sollten natürlich darauf achten, dass Auseinandersetzungen nicht vor dem Kind stattfinden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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