Guten Tag Dr. Posth,
ich hatte letzte Woche schon geschrieben wegen dem schlechten Kigastart meiner Tochter, 2 ¾
Mittlerweile gehe ich mit ihr jeden Tag nur eine Stunde hin, ich kann aber nicht den Raum verlassen, ohne dass meine Tochter anfängt zu weinen. Sie löst sich nur ganz schwer bis gar nicht von mir und lässt sich auch nicht wirklich auf die Erzieher ein. Ende der Woche soll der nächste Trennungsversuch stattfinden. Zuhause spricht sie ständig von Kiga: Erzieher sind nicht nett, sie will nicht hingehen, Mama soll nicht gehen und dass sie dort immer weint. Wie schätzen Sie die Situation ein, wie soll ich mich am besten verhalten? Die Erzieher stehen auf dem Standpunkt, dass Weinen zum Ablösungsprozess dazu gehört und das Kind dadurch muss. Sie haben mir von einem Kind erzählt, dass ein halbes Jahr jeden Morgen geschrien hat. Das scheint dort Praxis zus sein.
Vielen Dank.
Gruss Sammy
von
Sammy13
am 20.08.2012, 07:04
Antwort auf:
Schlechter Kiga Start - Ablösung
Liebe Sammy, alle, aber auch wirklich alle Fachgesellschaften, die sich über die psychologischen Hintergründe des Ablösungsprozesses in die frühe Fremdbetreuung Gedanken machen, plädieren inzwischen für die sanfte Ablösung. Jeder Zwang des Kindes in eine Trennungssituation, die es nicht aushalten kann und die es mit Schreien und Anklammern quittiert, ist eine Form von Gewalt gegen das Kind. Das darf so nicht geschehen, denn die Folgen der Traumatsierung können sehr ernsthaft sein. Lassen Sie sich also nicht von vordergründiger und billiger Psychologie ins Bockhorn jagen, die die Erzieherinnen aus reiner Bequemlichkeit verbreiten. Ich muss das einmal so deutlich sagen.
Nur die sanfte Ablösung, wie Sie es auch in 5. Teil meines Langtextes auf meiner Forums-Seite lesen können und unter dem Stichwort im gezielten Suchlauf, hat Berechtigung. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.08.2012