heran
Guten Tag Dr Nohr Meine Tochter ist mittlerweile 17 Monate alt. Sie hat sich selber mit 7.5 Monaten abgestillt, seither schläft sie auch durch. Bei ihr war schon immer so, dass sie nur alleine einschläft. Eine Zeit lang haben wir versucht, vorzusingen, Geschichten vorzulesen, zu summen, Händchen halten etc.Jedoch ist sie so nie eingeschlafen. Aus "Verzweiflung" habe ich sie dann einfach mal hingelegt und das Zimmer verlassen. Sie hat dann ein paar Sekunden gemekert und ist dann von alleine eingeschlafen. Seither geht das jeden Abend so (einfach ohne Gemeker) . Eigentlich ich es für uns als Eltern auch schön, dass die Kleine von alleine einschläft. Von einer Kollegin habe ich aber gehört dies sei nicht "normal". Kinder brauchen die Nähe der Eltern, es sei ungewöhnlich dass ein Kind "ohne elterliche Unterstützung" einschläft. Ich muss dazu noch sagen, dass ich wegen postpartalen Depressionen in psychotherap. Behandlung bin (mittlerweile geht es mir gut). Ich hatte Mühe, Müttergefühle zu entwickeln, obwohl sie ein absolutes Wunschkind war. Die Geburt war für mich traumatisch. Ich habe sie von Anfang gestillt, sie beruhigt wenn sie geweint hat, war aber nicht mit dem Herzen dabei. Mittlerweile liebe ich die Kleine abgöttisch, trotzdem bin ich verunsichert ob die Bindung darunter gelitten hat und sie deshalb auch keine Nähe will beim Einschlafen? Lg heran
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, die Frage nach der Ursache ist nicht leicht zu beantworten. Sie beschreiben selbst die Art der emotionalen Bindung nach der Geburt und das wird sicher auch seine Wirkung gehabt haben. Erfreulich ist ja, dass sich ihre Beziehung verändert hat, Sie jetzt auch ein inniges ("abgöttisch" finde ich auch schon wieder bedenkenswert) emotionales Verhältnis zu Ihrer Tochter haben. Meine Überlegung geht mehr dahin, wie Sie sich jetzt in der Einschlafsituation verhalten können, um weder in die Überkompensation zu gehen (Schuldgefühle sind ein schlechter Ratgeber), noch sich zu sehr in Distanz zu erleben. Eine Idee ist, dass Sie abends Ihrer Tochter was vorsingen, vorlesen, mit ihr eine zeitlang kuscheln o.ä. und dann gehen. Wenn Sie also ein Abendritual anbieten, das Nähe und Vertrauen aussendet, und Ihre Tochter dann so einschläft wie sie es kennt und z.Zt. braucht. Sie erleben so beide eine schöne Situation, die aber nicht zielgerichtet ist. So könnte die Vertrautheit und Intensität "unaufgeregt" wachsen, beide erleben eine wichtige und verbindende Nähe, ohne dass Sie zu sehr in das Gewohnte eingreifen. Und vielleicht können Sie diese Haltung auch immer wieder in Ihre Tagesbeziehung einbauen. Dr.Ludger Nohr
Mamamaike
Hallo, ich hoffe, ich darf Dir auch antworten. Als Mutter eines Kindes mit zeitweise sehr intensiver Einschlafbegleitung sage ich Dir: Genieß es! Du erlebst den Traum aller, denen es anders geht! Ist Deine Kollegin vielleicht eifersüchtig, dass das bei euch so problemlos funktioniert? Sie erzählt nämlich großen Quatsch. Für mich ist gutes Einschlafen können (= Loslassen können) ein Zeichen guter Bindung, Deine Tochter hat Vertrauen, dass mit/nach dem Einschlafen nichts Schlimmes passiert, eben weil sie gelernt hat zu vertrauen. Mach Dir wegen so etwas keinen Kopf mehr und stell bei der Kollegin auf Durchzug. Viele Grüße
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