tiny_miss
Lieber Dr. Nohr, mein Sohn ist 4 Monate alt. Er hat immer viel geschlafen, wenn er auch nachts recht häufig trinken wollte. Tagsüber hat er oftmals 2-3 h am Stück geschlafen, gerne im Tragetuch. Seit April ist es so, dass er tagsüber nach 1/2 h wach wird. Ich weiß, dass Kinder dann in eine Leichtschlafphase kommen, aber er schafft es nicht mehr, die nächste Schlafphase anzuhängen. Auch, wenn sich an der Situation (z.B. Spaziergang im Tuch) nichts geändert hat. Er ist nach dieser max. 1/2 h noch müde. Seit fast 2 Wochen ist es so, dass das ganze auch nachts passiert. Selbst in der ersten Nachthälfte, in der er sonst 4-6 h geschlafen hat, kommt er in den Leichtschlaf & fängt an die Brust zu suchen. Er wacht nicht richtig auf, fängt aber irgendwann an zu quengeln. Ich stille ihn dann wieder in den Schlaf (5-45 Minuten). Am Anfang der Nacht kommt er alle 2-2,5 h. Später mind. stündlich. Ab 5 Uhr verringern sich die Abstände zunehmend von 30 bis 5 Minuten. Er schläft seitdem auch nicht mehr bis 9 oder 10 Uhr, sondern wird gegen 6 Uhr wach. Ich frage mich nun, ob das eine Phase ist, die genauso geht wie sie gekommen ist, oder ob ich etwas tun muss. Soll ich ihn immer stillen, um ihm in die nächste Schlafphase zu helfen oder soll ich ihn richtig wach werden lassen, damit er lernt, selbst in die nächste Schlafphase zu finden? Ich überlege auch schon abzustillen :-( VG
Dr. med. Ludger Nohr
Der Schlaf von Kindern wird von vielen äußeren und inneren Faktoren beeinflusst. In diesem Alter können wir da noch wenig beeinflussen. Abstillen ist keine Lösung, aber er muß auch nicht immer gestillt werden, wenn er quengelt. Das führt zu einem gelernten Reflex, der nicht hilfreich ist. Wenn er in Ihrem oder einem nahen Beistellbett schläft, kann man ihn oft mit Berührung beruhigen. Das stillen sollte erst später angeboten werden, wenn anderes nicht hilft. Das gilt auch für das einschlafen. Wenn das Kind satt ist, ist es auch da wichtig, beim ablegen im Körperkontakt zu bleiben, beruhigende Rituale zu installieren. Dass die in diesem Alter noch nicht vom "fremderen" Vater akzeptiert werden, ist eher die Regel. Dr.Ludger Nohr
tiny_miss
Und vielleicht haben Sie auch einen Tipp, wie wir ihm das Einschlafstillen abgewöhnen können. Der Papa hat schonmal versucht ihn ins Bett zu bringen...ohne Erfolg. Schnuller nimmt er nicht :-(
tiny_miss
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort! Soll ich ihn denn dann tagsüber, wenn ich sehe er wird wach, schnell wieder in den Schlaf stillen oder ihn lieber wach werden lassen? Auch, wenn das wie gestern nach 44, 18, 9 und 30 Minuten der Fall ist? Nachts fängt er ja damit an nach der Brust zu suchen. Er dreht den Kopf hin und her, schiebt ihn nach vorne und spitzt die Lippen. Irgendwann fängt er an zu grunzen und wenn dann immer noch nix kommt, zu quengeln. Ich habe schon probiert ihn stattdessen zu streicheln oder liegend zu schuckeln, leider ohne Erfolg. Wenn er sich einmal vorgenommen hat an die Brust zu gehen, ist er recht hartnäckig ;-) Ich habe eben auch bedenken, dass sich das ganze automatisiert und wie Sie schreiben reflexartig wird. Ich weiß nur nicht, was ich dagegen machen kann... :-(
Dr. med. Ludger Nohr
Ich würde ihn tagsüber wach werden lassen und andere Wege als stillen versuchen. Er holt sich schon den Schlaf den er braucht. Manchmal reicht der berühmte Finger im Mund um beruhigt zu werden. Gilt auch nachts, aber wenn er Hunger hat, wird das nicht ausreichen. Aber vielleicht können Sie so das sehr häufige stillen ein wenig ausdünnen. Dr.Ludger Nohr
LovesHerBoy
Hallo Tiny Miss, ein kleiner Lichtblick- war bei uns genauso. Nun - 3 Monate später - wacht Mini nur noch 1x nachts zum trinken auf und lässt sich auch von Papa ins Bett tragen. Hier war die Lösung: nicht immer sofort stillen sondern nur, wenn er sich anders nicht beruhigen konnte oder die letzte Mahlzeit lange her war. Sonst viel Liebe, Geduld, Zuwendung... Viel Glück!
tiny_miss
Danke, LovesHerBoy fûr den Zuspruch! Wir hatten mittlerweile auch ein paar ruhigere Nächte...gestern war Vollmond, da kann ja eh keiner gut schlafen
Ich habe also wieder Hoffnung und werde es mal konsequenter probieren in anders zum Weiterschlafen zu bewegen.
Er ist am Montag auch, nachdem er um 6.00 Uhr morgens probiert hat zu Robben
, alleine wieder eingeschlafen...ich habe nämlich schon vor ihm nebendran wieder geschlafen
Es besteht also Hoffnung...
Insomniac
In der unwahrscheinlichen Hoffnung dass du dich noch in diesem Forum herumtreibst, wie ging es bei dir weiter? Bei uns hat das mit 3 Monaten begonnen und jetzt ist mein Kleiner 5 Monate und ich am verzweifeln. Vor allem dass er tagsüber so müde und quengelig ist, aber trotzdem es nicht schafft länger als eine halbe stunde zu schlafen, auch wenn ich durchgehend mit ihm in der Trage spazieren gehe oder auf dem Gymnastikball hüpfe. Hat etwas geholfen oder wurde es von alleine besser? Wann?
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