Maria33
Hallo, Meine Töchter und ich schlafen nachts im Familienbett. Von Geburt an. Jetzt ist es so, wenn meine Tochter (27 Monate) wach wird abends und ich zu ihr komme um nach ihr zu sehen, schickt sie mich weg. Ich weiß, dass dieses ambivalente Verhalten in dem Alter normal ist und das man nicht wirklich weg gehen sollte. Ich wollte dennoch einmal fragen, was da genau der entwicklungspsychologische Hintergrund ist. Ich gehe davon aus, dass mit der Bindung alles gut ist, denn sonst würde sie sich ja gar nicht "trauen" mich wegzuschicken. Ich setze mich dann an den fuß des Bettes oder Frage sie direkt, wo ich mich innerhalb des Bettes hinsetzen darf - so sieht sie mich und weiß ich bin da, ich bin ihr aber nicht so nah, dass ihr Autonomieverhalten (?!) Eingeschränkt wird. Anfassen darf ich sie dann auch nicht. Ist das alles so auch von meiner Seite passend für das Alter? Auch ist es so, dass sie stundenlang lesen will. Irgendwann möchte ich aber nicht mehr. Kündige ich natürlich 1-2 Bücher vorher an. Und dennoch ist es für sie danach sehr schwer das auszuhalten und es kommt zu einem Wutanfall. Eigentlich bleibe ich immer standhaft, weil ich meine Grenzen auch genau kenne, aber ist das in dem Alter so sinnvoll? Ich biete immer alternativen an: kuscheln oder das sie neben mir alleine lesen kann, während mein Kopf sich ausruht usw. Und was much auch Beschäftigt: Zähne putzen klappt nur unter TV schauen. Genauso wie abends umziehen und wickeln. Vermutlich könnten wir wicklem und anziehen auch anders lösen, aber es ist in dem Moment für uns Eltern nach einem langen Tag die einfachste und schnellste Lösung. Es geht hier um 10-15 min TV schauen, ist natürlich pädagogisch nicht sinnvoll, aber es entlastet unseren Abend allgemein. Was halten Sie davon? Ich freue mich von Ihnen zu hören. Danke!
Guten Tag, Ihre Tochter ist in der sogenannten Trotzphase. Da will sie ihren Willen erproben und durchsetzen. Das machen Zweijährige gern an den bisher vertrauten Ritualen fest, also dem Einschlafen, Zähneputzen, Anziehen o.ä.. Das Verhalten Ihrer Tochter ist völlig in Ordnung. Sie sollte auch in angemessenen Situationen ihren Willen bekommen. Sie braucht besonders in dieser Phase allerdings auch Eltern, die in Ihrer Haltung klar sind. Wenn sie Sie wegschickt, können Sie den Raum verlassen, mit Hinweisen darauf, dass z.B. die Tür offen bleibt oder das Flurlicht an. Sie müssen eine Zweijährige nicht fragen, wo Sie sich hinsetzen dürfen. Wutanfälle gehören in dieser Entwicklungsphase dazu. Sie sollten mit dem Kind gemeinsam durchgestanden werden. Wenn die zwei Bücher gelesen sind, können Sie Ihre Tochter trösten, weil die Grenze so schwer zu ertragen ist. Aber die Grenze sollte bleiben. Genau an ihr muss sich ein Kind orientieren lernen. Die Eltern sollten dem Kind dabei durch Verständnis und Trost helfen, diese z.T. heftige Frustration zu ertragen. Hier beginnt in diesen kleinen Situationen bereits eine Lebensaufgabe. Fernsehen halte ich in diesem Alter für völlig überflüssig, habe jedoch auch Verständnis für Ihren Wunsch nach Entlastung im Alltag. Ihre Tochter wird in solchen Situationen allerdings vermutlich erfahren, dass sie die Situation durch ihr Verhalten bestimmen kann und Sie nachgeben, um den Konflikt zu vermeiden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Die letzten 10 Beiträge
- Angst vor Krippe nach mehrfachem gebissen werden
- Thema Sterben
- extreme Schüchternheit
- Kleinkind bleibt nicht bei Oma
- Baby 4 Monate weint bei älterem Bruder
- Trennungssituation Kita
- Altersgerechter Umgang mit Provokationen (33 Monate)
- Angstanfälle
- 2,5 jährige Wutanfälle/Schreikrampf
- Kind (2 Jahre) schimpft mit sich selbst