Passives Kind

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Passives Kind

Mein 3 jähriger Sohn beobachtet auf dem Spielplatz lieber oder möchte in die Babyschaukel. Rutschen macht ihm Angst. Ich glaube er hat ein schlechtes Körpergefühl und ist in vielen Dingen unsicher. Er ist schon Mal geklettert. Schnellere Kinder stressen ihn und er bekommt Angst. Ihm fehlt oft der innere Antrieb sich zu bewegen. Er ist ein schlankes Kind und hat ständig Hunger. Seit einem Jahr entwickelt er viel Energie in Fragen. Wie wirkt sich das auf seine Persönlichkeit aus? Durch Bewegung und ausprobieren entsteht Sicherheit. Ich geh jeden Tag raus und auf dem Spielplatz. Er ist aber nicht sehr aktiv und allgemein eher langsam.

von Asthea am 02.08.2021, 14:38



Antwort auf: Passives Kind

Hallo, es hört sich so an, als wäre Ihre gemeinsame Startphase nicht einfach gewesen, was durch verständliche Unsicherheit beim ersten Kind noch verstärkt wurde. Was auch immer durch diese Abläufe bei Ihrem Sohn für ein Selbstbild entstanden ist, es lässt sich beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie kein Wunschbild anlegen, sondern Ihren Sohn an seiner Stelle stützen und annehmen. Er muß und darf seine Geschwindigkeit entwickeln Neues zu probieren, in Kontakt zu gehen usw.. Sie können Möglichkeiten anbieten, gewünschte Hilfe gewähren und deutlich machen, dass es gut ist wie es ist. Diese Sicherheit und Akzeptanz wirkt auf Dauer viel stützender als Forderungen, Drängen oder gutgemeinte Ratschläge. Begleiten Sie ihn, helfen Sie wenn es passt und machen Sie deutlich, dass er so wie er ist liebenswert ist. Alle Schuldgefühle und Selbstvorwürfe verhindern oft einen stabilisierenden und hilfreichen Kontakt und wirken so gegenteilig. Es wäre schade, wenn das auch jetzt noch hindernd nachwirken würde. Ermutigen und akzeptieren als Grundhaltung hilft Ihrem Sohn auf seinem Weg. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 03.08.2021



Antwort auf: Passives Kind

Mein Sohn kann Laufrad und Dreirad fahren, klettern und Treppen selbständig hoch und runter steigen. Beim Kinderarzt und in der Kita wurde nie etwas bemängelt. Trotzdem mache ich mir extrem Sorgen, weil er wenig inneren Antrieb hat sich auszupowern und häufig müde wirkt. Diabetes wurde ausgeschlossen. Viel Kuscheln und Küsse ist selbstverständlich. Trotzdem glaube ich das Urvertrauen ist beschädigt. Meine Hebamme hatte uns damals die Dr. Harvey Karp Schlaftraining Methode beigebracht. In der Schwangerschaft gab es nach auffälligen Befund in der Frühdiagnostik eine Chorionzottenbiosie. Psychische Belastungen für mich als Mutter. Nach der Geburt Stillprobleme und exissives schreien. Nach 2 Wochen konnte ich bis zum 10. Monat stillen. Mein Mann wollte sich ab Geburt täglich mit der Pflege mit mir abwecheln. Ich mache mir enorme Vorwürfe, weil ich die Glaubenssätze von anderen übernommen habe. Bei meinem 2. Kind läuft alles entspannter, weil ich sie immer in den Schlaf gestillt habe und aus Fehlern gelernt habe.

von Asthea am 03.08.2021, 09:38