Tristar
Liebe Frau Henkes unsere Tochter wird im April 5 Jahre, im Januar wird sie große Schwester. Sie wurde immer von uns Bedürfnisorientiert betreut, nachwievor einschlafbegleitung, viel lesen. Bitte nicht falsch verstehen und ohne Wertung, aber sie ist so zickig, kann nicht warten. Wenn ich heimkomme und ich sage, warte kurz bitte ich muss mich noch umziehen dann läuft sie beleidigt weg und sagt ich geh in mein Zimmer- ich spiele nie mehr mit dir..... Wenn wir zur Oma gehen möchten, möchte sie nicht und legt sich dann auf die Straße....gefühlt ist den ganzen Tag zickig,grantig wenn was nicht nach ihren willen ist. Quasi wie die Trotzphase... Meine Mutter, sagte gestern zu mir- da hätte ich von anfang strenger sein müssen, die anderen Kinder führen auch nicht so auf. Blödefrage, kann man hier schon von einer "Charaktereigenschaft" sprechen oder einfach nur geschuldetet das eben in diesem Alter noch kaum Affektregulierung vorhanden ist? Vielen Dank und schöne Festtage
Guten Tag, das Verhalten Ihrer fünfjährigen Tochter lässt noch nicht auf eine Charaktereigenschaft schliessen. Das wird es auch nicht, wenn Sie ihr helfen und ihr Verhalten weniger abwertend sehen. Fünfjährige können noch nicht gut warten. Das ist völlig in Ordnung so. Sie haben auch noch Probleme mit der Affektregulierung, versuchen aber gleichzeitig immer wieder, ihren Willen durchzusetzen und die eigene Macht "auszubauen". In diese Kämpfe verwickelt Ihre Tochter Sie. Versuchen Sie also gelassen und geduldig zu bleiben. Dann spürt Ihre Tochter, dass sie Sie nicht manipulieren kann. Manchmal hilft einem Kind schon eine andere Ansprache. Wenn Ihre Tochter mit Ihnen spielen will und Sie müssen sich erst umziehen, können Sie Ihrer Tochter sagen: "Ja gute Idee. Bereite Du schon mal alles vor. Ich beeile mich mit dem Umziehen." Dann hat sie was zu tun und muss nicht warten und merkt, dass Sie sich auch auf das Spielen freuen. Das wird ihr helfen. Wenn sie sich auf die Straße legt, heben Sie sie einfach auf und sagen ihr: "Auch wenn Du keine Lust hast, zur Oma zu gehen, lasse ich nicht zu, dass du so etwas Gefährliches machst." Wichtig ist, dass Ihre Tochter sich verstanden und nicht abgewertet fühlt, auch wenn Ihre Vorstellungen und Ansprüche nicht erfüllbar sind. Ob man solche Verhaltensänderungen durch mehr Strenge erreicht, kann man bezweifeln, wenn man nicht mit Strafen vorgehen will. Fünfjährige sind einfach noch sehr impulsgesteuert. Aber Ihre Tochter kann durchaus zunehmend lernen, dass Sie ihr Grenzen setzen und dass auch Ihre Bedürfnisse zählen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und ebenfalls schöne Festtage. Ingrid Henkes
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