Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Nasse Unterhosen stören ihn nicht

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Nasse Unterhosen stören ihn nicht

Mitglied inaktiv

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn ist nun 4 ½ Jahre alt. Er geht seit seinem 1. Lebensjahr in den Kindergarten. Er ist seit ca. 1 Jahr ‚trocken’. Nachts hatte er noch mal Probleme, aber das klappt mittlerweile super, er kommt Nachts bei Bedarf zu mir und sagt er müsse mal, dann sage ich ihm er soll auf toilette gehen und gebe ihm dann Papier. Da kommt er nicht dran, weil seine 18 Monate alte Schwester immer alles abrollen würde. Jetzt macht er seit ca. 4-5 Monaten regelmäßig Pippi in die Hose. Er sagt dann nichts, zu keinem. Zunächst waren es nur Tröpfchen, da habe ich gesagt, auch für Tröpfchen gehe man auf Toilette. Ich erinnere ihn regelmäßig. Aber mittlerweile wird aus den Tröpfchen so viel, das auch die Lange Hose riecht. Aber er macht es schon so, daß es keiner mitkriegt, er lässt immer nur ein bisschen ab. Ich bin verzweifelt und ratlos. Nachts absolut trocken. Tagsüber sagt er auch nein, wenn ich ihn frage oder sehe, daß er muß. Mit freundlichen Grüßen Brancinia


Liebe Brancinia, wenn ich Sie richtig verstehe, dann war Ihr Sohn etwa 1 Jahr lang am Tage völlig trocken und ist immer rechtzeitig auf das Töpfchen oder die Toilette gegangen. Jetzt näßt er seit einiger Zeit tagsüber wieder ein. In solchen Fällen ist eigentlich immer von einer auslösenden Streßfaktor auszugehen, der das Kind dazu veranlaßt, einen regressiven Schritt zu vollziehen. Das ist dem Kind natürlich nicht bewußt. Aber es heißt, daß das Kind hier kein trotziges Opponieren zum Ausdruck bringt. Der zugrunde liegende Konflikt muß erkannt und gelöst werden. Dazu brauchen Sie höchstwahrscheinlich die Mithilfe der Erzieherinnen im Ki-ga (z.B. Gruppenkonflikte, Ausgeschlossenwerden, Verlust von Freunden, Blamieren durch andere Kinder, etc.) Aber auch zu Hause könnte etwas Belastendes vorgefallen sein. Ist der Konflikt bereinigt, verschwindet das Symptom meistens von alleine. Im anderen Fall müßte man das "Schick-Prinzip einsetzen, aber dafür sollten Sie mir noch einmal schreiben. Viele Grüße


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