Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Nächtliches Dauergebrüll

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Nächtliches Dauergebrüll

Kolibri001

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Hallo, unser Kind ist13 Monate.Seit mehreren Nächten wacht er ca 3h nach einschlafen auf und schreit laut. Er lässt sich stillen,lässt los und statt weiterzuschlafen wie üblich brüllt er weiter.Er fängt an weinend durchs Bett zu Papa zu krabbeln und schmust aber brüllt.Beim herumtragen schreit er noch eine Weile weiter,aber wird ruhiger.Er schluchzt dann im Schlaf.Sobald er ruhig schläft versucht mein Mann ihn wieder zu uns ins Bett zu legen. Aber unser Kind schreit sofort wieder laut und qualvoll auf und lässt sich beim Tragen nicht mehr beruhigen. Wenn wir ihn liegen lassen,singen,streicheln,in den Arm nehmen,beruhigend reden nützt das nichts.Manchmal,wenn er auf uns liegt dämmert er kurz weg und schreit wieder grundlos los. Das ganze dauert ca1h.Wenn er dann nachts wieder aufwacht lässt er sich durch stillen beruhigen,lässt los,dreht sich um und schläft weiter. Seine Augen sind idR geschlossen. Bauchweh schließen wir aus,da er sich nicht krümmt.Zahnschmerzen eigentlich auch, das war bisher anders. Es klingt panisch oder frustriert und hilflos. Kurz zuvor konnte ich nachts nicht stillen und er hat dich2,5h heiser geschrien während mein Mann ihn getragen hat.Kommt das daher?Aber er weint jetzt auch trotz stillen Seit2Wochen vorher legen wir ihn in sein Gitterbett neben uns,bisher problemlos.Davor Familienbett. Ist das Nachtschreck? Wie verhalte ich mich richtig? Danke


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Hallo, zu dieser Nacht-Angst scheinen einige Faktoren auslösend zu sein. Es kann sein, dass Ihr Kind nachts die Trennung zwischen sich und den Eltern deutlicher realisiert (Beistellbett, Nicht-Still-Erfahrung, gewachsene Wahrnehmungsfähigkeit). Das kann Angst auslösen, die sich existentieller anfühlt und deshalb nicht so leicht beruhigt werden kann. Erst wenn die bekannten Erfahrungen (Nähe, getragen werden, stillen usw.) erlebt werden, kann sich das wieder auflösen. Auch wenn es anstrengend ist, machen Sie das m.E. ganz richtig, dass Sie das anbieten, auch wenn es dauert, bis die Wirkung da ist. Auf jeden Fall brauchen die Kinder die körperliche Nähe-Erfahrung, um aus dieser Angst wieder herauszukommen. In der Regel sind das Phasen von Tagen bis Wochen, dann verliert sich die Heftigkeit, wenn genügend Sicherheit getankt werden konnte. Mit etwas Geduld und Zuversicht wird Ihnen das gelingen. Dr.Ludger Nohr


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