Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Musikschule

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Musikschule

Mitglied inaktiv

Hallo, Ich stehe mal wieder vor einem " Problem " mit dem ich nicht umzugehen weiß. Meine Tochter ist 2 1/4 und seit 2 Monaten gehen wir in die Musikalische Früherziehung. Anfangs fand sie es auch wirklich toll dort und hat sich sehr gefreut. Doch seit ein paar Wochen sagt sie, sie möchte nicht mehr dorthin. Wenn ich sie Frage warum, sagt sie dass ihr die Lieder nicht gefallen. Ich will sie einerseits nicht zwingen, andererseits habe ich die Befürchtung, dass sie dort nicht mehr hin will weil sie etwas geängstigt hat . In der Vorweihnachtszeit haben wir sehr viel vom Nikolaus gesprochen. In dem Zeitraum hatte meine Tochter auch Ängstlichkeiten ihm gegenüber entwickelt. Ich befürchte ja, dass es deswegen ist . Auserdem hatte in der letzten Stunde ein Kind lange geweint ( wegen eines falschen Gummibärchen, dass es bekommen hat ) . Meine Tochter hat das stark irritiert, sie wollte dann heim. Bin dann auch früher gegangen als sie sich nicht beruhigt hat. Ich hatte gedacht , dass mit ein wenig Abstand auch die Freude wieder kommt , leider ist dem nicht so. Was soll ich tun ? Ich möchte sie in der evtl bestehenden Angst ja nicht bestätigen, aber zwingen möchte ich sie auch nicht. Vielleicht ist noch zu erwähnen , dass wir auch 1x wöchentlich zum Turnen gehen . Das läuft nach wie vor problemlos. Kita startet in der kommenden Woche, da freut sie sich auch drauf, lt eigener Aussage.


Hallo, Kinder können in diesem Alter nicht wissen, ob ihnen etwas dauerhaft gefällt. Wenn es aber grundsätzlich Spaß macht und nur eine Irritation stattgefunden hat, dann kann man schon versuchen, diese zu überwinden. Sie haben Recht, Zwang hat keinen Sinn aber es wäre auch schade, wenn etwas Förderndes und Freude machendes wegfallen würde, wegen anderer Gründe. Ich würde versuchen, das Freudvolle wieder in den Vordergrund zu rücken und ihr Hilfe (Anwesenheit) für die schwierigen Situationen anzubieten. Dann wäre auch möglich eine neue Versuchszeit zu vereinbaren ("Wir gehen noch drei Mal hin und wenn es gar nicht gefällt, hören wir auf", oder so ähnlich). Und wenn das alles nichts bringt, dann ist es so und kann vielleicht nach einer Pause wieder neu versucht werden. Perspektivisch (und das hat jetzt noch nichts mit Ihrer Situation zu tun) finde ich es wichtig, dass Kinder zu einer gewissen Kontinuität hingeführt werden und nicht nur nach dem Lustprinzip entscheiden, egal warum und was es kostet. Dr.Ludger Nohr


Mitglied inaktiv

Danke für ihre Antwort. Ich habe versucht ihre Tipps durchzusetzen, leider erfolglos. Heute war ich dann irgendwann so weit, dass ich ihr dann gesagt habe, dass ich dann alleine gehe ( ich weiß das , dass nicht Okay ist) . Statt mitzukommen , sagte meine Tochter dann jedoch, dass sie alleine zuhause bleiben möchte. Ich zog mich an und simulierte meinen Weggang. Meine Tochter wunk mir fröhlich am Fenster zu , kein Weinen, keine Anstalten mitzukommen . Als ich nach ca 1 Minuten zurück kam meinte sie ob ich in der Schule war , mehr nicht. Ich bin echt ratlos. Haben Sie vielleicht noch eine andere Idee? Bzgl meiner Vorgehensweise heute , bin ich echt selbst sauer mit mir. Ich möchte meiner Tochter natürlich nicht drohen oder ihr Angst machen, aber anscheinend war es ja mehr oder weniger Okay für sie auf mich zu warten bis die " Schule aus " ist .


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