Manah.Mannah
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, mein Sohn, knapp 16 Monate alt, mag es nicht, wenn wir Erwachsenen uns unterhalten. Er fängt dann an zu meckern. Er steht eigentlich immer im Mittelpunkt, aber sobald er merkt, dass es mal kurz nicht so ist, findet er das igendwie doof. Ist das ein normales Verhalten? Außerdem kommt er quengelnd auf meinen Mann und mich zu, wenn wir uns beispielsweise in den Arm nehmen oder ich mich an ihn kuschel. Wenn wir uns aber ein Küsschen geben findet er das super und zeigt immer auf uns, dass wir nochmal Küssen sollen. Wenn er quengelnd auf uns zu kommt, nehmen wir ihn immer direkt dazu und sagen ihm, dass wir alle eine Familie sind und knuddeln alle gemeinsam. Ist das alles so in Ordnung? Vielen Dank vorab für Ihre Rückmeldung.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ja das ist alles in Ordnung so. Kinder haben ihre eigene Vorstellung von dem, was die jeweilige Handlung in ihrer Welt bedeutet. Sich küssen scheint angenehm gesehen zu werden, Umarmungen haben entweder einen ausschliessenden oder auch bedrohlichen Charakter und werden negativ erlebt. Das hat was mit eigenen Erfahrungen, den familiären Beziehungen und dem Selbsterleben zu tun und könnte auch andersherum sein. Da haben Sie ja auch gut reagiert und ihn in das Geschehen mit aufgenommen, als er quengelte. So kann er mit der Zeit seine Annahmen korrigieren (oder bestätigen, wenn er sich ausgeschlossen fühlt). So läuft soziale Erfahrung und Entwicklung. Und es ist gar kein leichter Weg zu verstehen, dass man nicht mehr immer und überall der Mittelpunkt ist, je älter man wird. Dr.Ludger Nohr
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