Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Lügen und Manipulieren

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Lügen und Manipulieren

FamilieW

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Liebe Frau Henkes, ich sitze geschockt und traurig, ob des Verhaltens meines Sohnes, der im Sommer 5 wird. Er neigt momentan zu extremen Wutanfällen, was meine Schuld ist, da ich sehr nachgiebig bin.  Er hat über seinen Papa geschimpft "Ich hasse Papa." Später, als seine Wut vorbei war, habe ich ihn darauf angesprochen. Plötzlich hat er behauptet, es nicht gesagt zu haben. Ich hbae ihn erinnert, dass ich dabei war, und es genau weiß. Er wurde wütend, weinte und bestand darauf, dass er das nicht gesagt hat. Ich habe schon an mir gezweifelt.. Da sagte er plötzlich "Du glaubst nicht Deinem eigenen Kind?" Ich war fast sprachlos, habe aber weiter auf der Wahrheit bestanden. Dann gab er zu, dass er es doch gesagt hat. Als er merkte, dass mich das ein bisschen geschockt hat, hat er schnell gesagt, dass er es nur zugegeben hat, weil ich es von ihm verlangt habe. Er hat richtig manipuliert, ein richtiges Spielchen gespielt" Ich war vollkommen entsetzt, habe mein Kind gar nicht erkannt und habe jetzt Schwierigkeiten, überhaupt mit ihm zu sprechen. Ist das bereits kindlicher narzismus? Wie soll ich jetzt handeln? Er ist 4! So planvoll und fast böse, ich erkenne mein Kind nicht. Er lag jetzt bedröppelt im Bett, ch hielt ihn auch im Arm, aber ich scheine einiges falsch zu machen.


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich denke, dass Sie der Lüge Ihres Sohnes viel zu viel Bedeutung zumessen. Ihr Sohn ist weder böse noch manipulativ. Dazu ist er noch viel zu jung. Vierjährige unterscheiden noch nicht so streng zwischen Lüge und Wahrheit, wie Erwachsene das meist tun. Sie versuchen, sich mit kleinen Lügen vor dem Ärger der Eltern zu schützen und deren Wohlwollen zu erhalten. Kinder wollen ihren Eltern in der Regel gefallen. Im Umgang mit jüngeren Kindern geht es nicht darum, sie mit der Wahrheit zu konfrontieren. Es geht um eine angemessene Reaktion auf das kindliche Verhalten. So können Sie Ihrem Sohn sagen: "Das ist aber schade für dich, dass du Papa hasst. Ich hab ihn lieb." So lernt er, dass er Sie mit seinen Äußerungen nicht provozieren kann, sondern Sie ihm helfen, das Gesagte in Ihre Beziehungen einzuordnen. Das unterstützt ihn, weil er so merkt, dass Sie ihm und seinen kindlichen, aggressiven Impulsen gewachsen sind und ihm durch Ihre Reaktion Orientierung geben. In der Kindererziehung geht es nicht um Schuld, sondern immer um ehrliches Bemühen, es so gut wie möglich zu machen. Es könnte hilfreich sein, wenn Sie in Gesprächen mit Ihrem Mann zu mehr Gemeinsamkeit bei der Erziehung finden. Das hilft Ihrem Sohn, Sie nicht gegeneinander auszuspielen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


FamilieW

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Guten Morgen, ich möchte noch einmal auf meinen gestrigen Beitrag eingehen. Ich könnte in dieser Nacht kaum schlafen, es hat mich so beschäftigt. Mein Mann ist der Meinung, dass ich ihm nichts abschlage, und er deshalb immer unsozialer wird. Sich kaum bedankt, den Vater beschimpft ( da er strenger ist als ich ) und sich auch bei anderen Kindern prahlerisch verhält, sie dominieren möchte und wenn das nicht geht, keine Lust hat mit ihnen zu spielen. Es stimmt, es gab wahrscheinlich noch keinen Tag, an dem er allein ins Bett musste ohne einen von uns an der Seite, ich verteidige ihn schon mal vorm Vater, verwöhne ihn ( da meine Eltern nicht mehr da sind) gerne und gebe oft nach, wenn er weint. Dass es solche Konsequenzen hat und ich damit einen angeberischen, manipulierenden und undankbaren Sohn heranziehe, macht mich traurig. Ich war immer fest davon überzeugt, dass Kinder nur sehr viel Liebe brauchen und sonst nicht viel. Gestern, seine Lüge fing damit an, dass er sagte "Ich hasse Papa" und ich ihn dann damit konfrontieren wollte. Dass er das abgestritten hat, ist für mich ja noch nachvollziehbar. Aber dass er dann mit 4 Jahren sagt, "ob Mama ihm denn nicht glaube,er sei ja ihr Kind" und später dann "gut, dann muss ich es zugeben, obwohl ich es nicht gemacht habe, du bringst mich dazu", das haut mich regelrecht um. Es hat meine Sicht auf mein Kind und mich als Mutter vollkommen verändert über Nacht. Wäre das ein erwachsener Mensch, wäre die Beziehung vermutlich vorbei und ich muss zugeben, dass mein Vertrauen absolut erschüttert ist. Ich habe gelesen, dass man versuchen soll, vertrauen herzustellen und fragen soll, was der Grund für das Lügen ist.  Das werde ich auch machen, aber wenn ich ehrlich bin, mache es es nicht aus Überzeugung, ich glaube nicht daran,dass er mir einen richtigen Grund nennt, den ich glauben kann. Ich schreibe hier jetzt natürlich nur unter dem Einfruck dieses negativen  Erlebnisses. Er hat natürlich auch die vielen guten Seiten, aber diese Lüge hat mich absolut erschüttert und ich weiß es nicht einzuordnen und habe ehrlich gesagt große Angst vor dem, was als Mutter vor mir liegt.


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