JWR123
Guten Tag, meine Tochter 10 Jahre hatte den Wunsch zu ihrem Papa zu ziehen. Ich habe ihr den Wunsch erfüllt und möchte das sie diese Erfahrung machen kann. Der Papa hat Narzisstische Tendenzen, trotzdem kümmert er sich gut um sie. Allerdings merke ich bei meiner Tochter einen Loyalitätskonflikt. Sie verteidigt immer den Papa und weint auch gleich wenn ich nur den Namem erwähne. Und mir gegenüber ist sie sehr aufmüpfig, frech, abwertend. Ich habe das Gefühl das sie manipuliert wird. Bzw hat sie das auch gesagt "Alle reden schlecht über dich, dann tue ich das auch". Ich versuche das auch nicht persönlich zu nehmen, aber wir sehen uns aktuell nur alle 2 Wochenende (wegen der Entfernung) und dieses Wochenende ist immer schlechte Stimmung hier. Es wirkt als würde sie dann den ganzen Frust hier ablassen. Es beeinträchtigt nur auch die Familie hier. Weil am Ende alle genervt sind. Ich will einfach das sie glücklich ist, aber wie kann ich mit diesem Konflikt am besten umgehen? Vielen Dank
Guten Tag, Sie können mit einer Zehnjährigen schon darüber sprechen, warum sie denn anderen etwas nachspricht, obwohl sie weiß, dass Sie eine "Gute" sind. Nennen Sie ihr dafür selbstbewusst Beispiele. Es ist aber auch denkbar, dass Ihre Tochter unbewusst gar nicht glücklich darüber ist, dass sie zum Vater ziehen konnte und sie ihr das erlaubt haben. Sie konnte ja die Sehnsucht nach Ihnen noch nicht vorhersehen. Vielleicht braucht sie die Sicherheit, dass Sie sie auch gerne wieder ganz bei sich hätten. Das Frechwerden an den Wochenenden bei Ihnen könnte auch darauf hinweisen. "Wenn ich mich schlecht benehme, willst du mich bestimmt gar nicht mehr." Ihre Tochter braucht dann die innere Sicherheit, dass Sie sie immer wollen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie sich alles gefallen lassen müssen. Nötige Grenzen sollten Sie ihr schon möglichst gelassen setzen. Möglicherweise wären Gespräche in einer Familienberatungsstelle für Sie hilfreich, um regelmäßig über die Kontaktgestaltung mit Ihrer Tochter zu sprechen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes