Ricardo1
Hallo Herr Dr. Posth, Unser Sohn ist 2 3/4 und ein fröhlicher sehr neugieriger Junge, der wirklich alles ausprobieren muß. Er wurde nie schreien gelassen und schläft heute noch nachts meist bei uns im Bett. Mit 2 Jahren wurde er sanft in einen Betriebskindergarten eingewöhnt, wo er an 3 Vormittagen 3 Stunden meist gerne hingeht. Wenn er mal nicht möchte, nehme ich ihn wieder mit. Leider ist sein Vater beruflich sehr eingespannt, sodass in der Woche wenig Zeit bleibt. Etwa seit er 1 1/2 ist mag er es nach und nach mal bei den Omasen zu bleiben und spielte gerne mit unserer Putzfrau und einem Nachbarmädchen. Seit einigen Wochen schickt er mich regelrecht weg und ist sehr böse, wenn ich ihn doch mitnehmen muß. Wenn er sich z.B gestoßen hat oder als er krank war will er zu Mama. Auch einschlafen am liebsten mit mir, Papa wird seit kurzem auch akzeptiert. Da ich wieder arbeite frage ich mich, ob ich die Bindung belastet habe oder ob er sich (etwas verspätet) in der Loslösung befindet?
Hallo, Ihrer Beschreibung nach denke ich an ein leicht verzögerte Loslösung bei Ihrem Sohn. Dafür spricht, dass er sich jetzt gerne bei anderen erwachsenen Personen aufhält und Sie lieber fortschickt. Er möchte sich selbst gerne testen und im Kontakt mit anderen Menschen erleben. Da fühlt er sich dann stark. Ihr Mann sollte sehen, dass er so viel Ziet wie möglich für seinen Sohn frei machen kann, damit die Loslösung hauptsächlich über ihn läuft. Denn dadurch wird die Bindung zum Vater verstärkt und zieht mit der zur Mutter weitgehend gleich. Viele Grüße