Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Loslösung

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Loslösung

sulaunica

Liebe Frau Dr. Henkes,  wir haben eine Frage zum Verhalten unserer dreijährigen Tochter und dem Zubettbringen. Dies lässt sie nämlich ausschließlich von der Mama zu. Im April ist sie in den Kindergarten eingewöhnt worden, vom Papa, das hat sehr gut funktioniert und war insgesamt sehr sanft. Am Anfang dachten wir, es hängt damit zusammen und dass sie deswegen abends stark die Mama einfordert. Nun ist es aber nach wie vor so, dass sie beim Bett bringen den Vater nicht zulässt. Sie schläft noch im Elternbett und sobald der Vater sagt, er übernimmt heute das Bettbringen, macht sie ein riesen Theater. Sie schreit und weint wie verrückt, so dass wir immer nachgeben. Mama muss abends also immer verfügbar sein, das stört uns. Der Vater kommt sich hilflos vor, bringt er sich ansonsten sehr stark ein, ist oft mit ihr unterwegs, spielt, etc. Da wird er vollkommen akzeptiert. Nur abends ist sie kompromisslos. Was tun? Alle Versuche es mit ihr zu besprechen scheitern. Es kommt uns komisch vor, weil bei der großen Schwester war das in diesem Alter gar kein Problem mehr, mal hat Vater/mal Mutter zu Bett gebracht.. Beste Grüße  Moni und René 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, es hört sich so an, als würde Ihre Tochter beim Zubettbringen die "Machtfrage" stellen. Im Alter Ihrer Tochter geht es häufig um Grenzen und die Erprobung des eigenen Willens. Den sollen Kinder auch mal bekommen. Aber sie können eben nicht alles bestimmen. Auch Dreijährige können schon versuchen, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Da Ihre Tochter zum Vater eine gute Beziehung hat, gibt es keinen Grund, warum er die Tochter nicht ins Bett bringen sollte. Sie können behutsam versuchen, aus dem Nachgeben herauszufinden. Da hat sich vermutlich schon ein Muster eingeschlichen, so dass es eine Weile dauern kann, bis Sie das überwunden haben. Sie müssen Ihr Vorgehen auch gar nicht mit Ihrer Tochter besprechen oder ihr Einverständnis einholen. Sie können das bestimmen. Das schließt natürlich nicht aus, dass Ihre Tochter sich ab und zu wünschen darf, wer sie ins Bett bringen soll. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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