Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Loslösung

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Loslösung

Colibri_2811

Guten Tag Frau Henkes, unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt und macht seit August die Eingewöhnung (4 Stunden bleibt sie aktuell) Sie bleibt auch da und ich bekomme keinen Anruf zum Abholen. Aber sie ist morgens sehr weinerlich und sagt sie möchte nichts trinken (am Wochenende schon!), und lieber im Bett bleiben, hat Bauchweh oder sei krank. Dann will sie sich doch schnell anziehen, weint erneut bei der Abgabe und möchte bei mir bleiben, ist ihr zu anstrengend und laut. Beim Abholen ist sie glücklich und die Erzieherinnen sagen, dass sie es nicht schlecht macht, aber auch da sehr anhänglich bei den Erwachsenen ist.Ich habe einfach Angst, dass sie es nur Mama und Papa zuliebe sich durchkämpft und letztlich daran still zerbricht.Sie hat schon viel durchgemacht, unentdeckte Gaumenspalte, daher in den ersten Lebenstagen keine Milch bekommen, man dachte sie hätte keine Lust zu trinken, mit 6 Monaten dann ihre grosse Gaumen-OP, 2 Stunden im Aufwachraum alleine, da sie stark nachblutete durften wir nicht zu ihr, hörten sie aber bitterlich schreien. Aktuell Angst vor fremden Menschen und lauten Geräuschen (Panik)Ich habe wirklich Angst ihre Seele zu  verletzen, da sie die kita Trennung vielleicht nicht verkraftet, Termin SPZ erst im nächsten Jahr möglich.  Danke für einen Ratschlag.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, Kinder im Alter Ihrer Tochter schaffen es in der Regel nicht, etwas, das ihnen gar nicht gefällt, über einen längeren Zeitraum nur den Eltern zuliebe zu machen. Ich kann mir vorstellen, dass Ihre Tochter Ihre Ambivalenz spürt und sich daher nicht so ohne weiteres auf den Kiga einlassen kann. Ihre Sorgen sind verständlich, weil Ihre Tochter schon so jung großen Belastungen ausgesetzt war. Bedenken Sie aber bitte, dass Ihre Tochter das alles gut überstanden hat. Auch Kleinkinder können durch das Bewältigen hoher Anforderungen schon eine gewisse Resilienz entwickeln. Das wird Ihrer Tochter weiterhin zugute kommen und sollte Sie beruhigen. Für Ihre Tochter wäre es hilfreich, wenn Sie als Eltern sich zunächst Klarheit darüber verschaffen, ob Sie hinter der Kitabetreuung zu diesem Zeitpunkt stehen. Dann können Sie Ihrer Tochter deutlich vermitteln, dass Sie ihr den Kitabesuch zutrauen. Ansonsten ist es aber auch völlig in Ordnung, noch ein Jahr mit dem Kitabesuch zu warten. Dann haben Sie vermutlich auch schon eine zusätzliche Orientierung durch das SPZ. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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