JBreit
Guten Tag Herr Dr. Med. Nohr, Mein Sohn wird im August 4 Jahre alt und ich plane im Juni / Juli eine längere Reise. Mein Sohn ist es gewohnt bei anderen Menschen zu sein, seinen Omas, Opas und seinem Vater - ich selbst bin alleinerziehend. Nun möchte ich mir auch einmal eine Auszeit gönnen, was ich in den letzten 2 Jahren nie gemacht habe, doch jeder rät mir davon ab. Wie sehen Sie dies? Sein Vater würde auch in die Wohnung einziehen in der Zeit in der ich weg wäre. Mein Sohn ist aufgeweckt, fremden gegenüber sehr schüchtern und braucht eine Weile um aufzutauen. Er geht gut zu anderen wie gesagt, aber er ist auch sehr anhänglich und mag es Zuhause zu sein und dass Mama da ist. Wie lange weg sein ist denn zu lange? Ich danke Ihnen für Ihre Meinung! Johanna Breit
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Johanna Breit, Ihre Frage, was für Ihren Sohn lang oder zu lang ist, kann ich nicht beantworten. Das hängt vom Kind, der Beziehung und den Umgebungsbedingungen ab. Allerdings beschreiben Sie Ihren Sohn als anhänglich und schüchtern, woraus sich schliessen lässt, dass er sich mit Ihrer Abwesenheit wohl schwer tun würde. Weder Großeltern noch getrennter Vater können das m.E. auffangen und recht verstehen kann das ihr Sohn auch nicht (wie wollen Sie ihm das erklären?). Natürlich wird auch Ihr Sohn auf diese Trennung reagieren, es wird eine Auswirkung auf Ihre Beziehung haben, auch wenn das nicht sofort erkennbar sein muß. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Sie die Auszeit wirklich geniessen könnten, nicht sicher wissend, wie es Ihrem Sohn damit geht. Ich halte es für viel erfolgversprechender, wenn man den Alltag so gestalten lernt, dass man immer wieder Pausen hat, z.B. ein WE nur Seins machen kann, und das Kind von den genannten Personen versorgt wird. Der Urlaub ist nach einiger Zeit aufgebraucht aber Sie bleiben noch lange Mutter und verantwortlich. Hilfreiche Formen sind auch Kur-laub oder Mu-Ki-Kur, bei denen die Mutter Freiräume hat. Zusammenfassend verstehe ich Ihr Bedürfnis, glaube aber, dass es weniger belastende und längerfristig wirksame Formen gibt. Dr.Ludger Nohr
Mamamaike
Hallo, ich hoffe, es ist okay, wenn ich Dir antworte. So, wie Du Deinen Sohn beschreibst, kann schon kurz "zu lange" sein. Du beschreibst ihn als anhänglich und dass er es mag, wenn Du da bist. Womöglich lässt er sich nur so gut von anderen betreuen, weil er weiß, dass Du verlässlich da bist. Auch hört es sich so an, dass der Vater nicht dauerhaft mit euch zusammenlebt. Es könnte also sein, dass dieses Betreuungsmodell in der Realität gar nicht so gut funktioniert, wie Du es Dir wünschst. Versteh mich nicht falsch, ich kann Deinen Wunsch nach Auszeit gut verstehen, aber hast Du für Dich ein paar Fragen geklärt? Wie lange ist denn länger? Wohin würdest Du fahren? Bist Du in der Lage (örtlich und finanziell), jederzeit kurzfristig zurückzukommen? Wie reagierst Du darauf, wenn Dein Sohn sich danach abweisend verhält? Hast Du mal an die Möglichkeit einer Mutter-Kind-Kur gedacht? Das wäre etwas, das ihr gemeinsam unternehmen könnt, wo es aber auch genügend Raum für Dich zum Auftanken gibt. Viele Grüße
michaela36
Ich kenne dieses Gefühl u würde auch so gern mal für eine Zeit lang für mich sein u Reisen. Ich würde dir raten es zuerst mal für ein paar Tage zb 2 nächte probieren u nicht zu weit weg sein damit du jederzeit heim kannst wenn es gar nicht mehr geht ...
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