schokofrosch
Sehr geehrte Frau Henkes, ich hatte schon 2x geschrieben bzgl. "Lieblingskind und Auswirkungen". Für mich ist es mittlerweile dringend, Abstand zu gewinnen, weil meine eigene Gesundheit auf der Strecke bleibt. Ich bin nun schon wieder im Rezidiv einer organ. Erkrankung und das Zytostatikum, was ja schon stark ist, hat leider nicht angeschlagen. Da ich schon mal im Rezidiv war und das Medikament gewirkt hatte und nun eben nicht mehr, gebe ich diesem schlechten familiären Umfeld auch die Schuld. Ich fühle mich da schon so in Not, dass ich schon nicht mehr schlafen kann nachts, weil ich das Gefühl habe, auf der Strecke zu bleiben. Meine Mutter übt eine Art Kontrolle auf mich aus, d.h. sie ruft teilweise im 2 h-Takt an. Bei den Anrufen geht es aber nicht darum, wie es mir geht, sondern es geht ständig um ihre Zipperlein. Ich habe versucht nicht ans Telefon zu gehen, dann macht sie Klingelterror und noch schlimmer, sie ruft sogar bei meinem Mann auf Arbeit an. Ich darf mir ständig all ihre Probleme anhören. Ich selbst habe zu schweigen, was ja auch daran liegt, dass ich ihr egal bin, ich bin ja nicht die Lieblingsenkelin. Sie hat auch seit meinem 2. Rezidiv nicht einmal nach mir gefragt und noch schlimmer, als es mir schlecht ging und ich nicht so gesprungen bin mit der Telefoniererei hat sie gesagt "ist gut, ich werde nicht mehr anrufen" oder "mir wird schon wieder ganz schwindelig, ich darf mich nicht mehr aufregen". Von meiner Krankheit durfte ich noch nie sprechen, die Antwort ist Schweigen. Es ist schwer das zu verkraften, weil in anderen Familien gibt es da Unterstützung. Alles was ich in meine Eltern an "Arbeit" (Pflege) reingesteckt habe, wird mit Füßen getreten, aber seitens meiner Mutter, mein Vater sehe ich selbst als ihr Opfer an. Die Geschwister von meiner Mutter fragen mich ständig, und war Mutti mit bei eurem Ausflug? Es wird von mir erwartet, dass ich sie noch ständig in meine Freizeit einbinde, obwohl ich weiß, dass sie mich schlecht gemacht hat und dass die Lorbeeren die Enkelin bekommt. Ich fühle mich wie ein Dienstbote oder Aschenbrödel bzw. eine Marionette. Ich halte das nicht mehr aus. Wir wollen bald in den Urlaub fahren. Letztes Jahr hat sie eine Szene gemacht, als ich gesagt habe, dass wir in den Urlaub fahren. Sie hat regelrecht verrückt gespielt. Als wir dann aus dem Urlaub wiedergekommen sind, hat sie mir dann Schuldgefühle eingeredet in der Form "ich werde nie wieder weg kommen, sowas werde ich nicht mehr sehen, ich sitze hier so allein". Für dieses Jahr habe ich vor, dass ich ihr am besten gar nicht erst sagen, dass wir weg sind. Diese Vorwürfe und dieses Theater halte ich nicht aus. Komischerweise macht sie das nur bei mir. Die Lieblingsenkelin liebt sie bedingungslos. Die kann sie schlecht behandeln, die kann sie mit Geld ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, die kann ihr dumm kommen....da ist abgöttische Liebe da. Für all ihre Dinge, die in ihren Augen nicht so laufen, wie sie sich das für sich vorgestellt hat, macht sie mich und meine andere Schwester sowie meinen Vater verantwortlich. Außerdem haben wir sie und die Enkelin zu hofieren, wie sie es tut, sonst gibt es Donnerwetter. Auch Gespräche mit ihren Geschwistern führen zu nichts, die Antwort ist genauso Schweigen und die selben Erwartungshaltungen als "Dienstbote". Was meine Mutter neuerdings auch macht, sie adaptiert, dass gesagte von ihrer Enkelin. Wenn diese poltert und meckert über Ausländer, Politik usw. (sie wissen, welche politischen Anschauungen sie damit vertritt), wiederholt sie dies. Auch ist ständig Tumult wegen der Pandemie. Wenn meine Mutter Kopfschmerzen hat oder andere Dinge, dann hat sie das in den Augen der Enkelin von der "Giftspritze" und sie wird bald sterben daran. Das macht meine Mutter noch hysterischer, weil sie ihr ja alles glaubt - selbst Verschwörungstheorien - oder wie eine Freundin mal zu mir sagte "wen man liebt den glaubt man, wen man nicht liebt den glaubt man nicht". Man kann die Fake news aufklären, aber 2 h später ist ihr Goldschatz wieder da und wiederlegt alles. Mir wird das zuviel in meiner gesundheitlichen Verfassung, wie kann ich diesen psychospielchen entkommen? Wie mache ich das mit dem Urlaub, dass sie nichts mitbekommt? Wie mit den ständigen Anrufen? Ich vermute, dass meine Mutter eine Persönlichkeitsstörung hat (narzisstische oder ähnl.).
Guten Tag, ich spüre Ihre große Belastung. Das Babyforum ist aber leider nicht der geeignete Ort, um Ihnen helfen zu können. Ich empfehle Ihnen, sich schnellstmöglich therapeutische Hilfe zu holen. Solange gilt, abgrenzen, abgrenzen, abgrenzen. Sie müssen sich diese Behandlung nicht gefallen lassen. Geben Sie Ihrer Mutter keine Informationen, schalten Sie die Klingel aus. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Succero
Was genau erwartest du denn von Frau Henkes? Sie kann deine Mutter nicht ändern. Ich habe selbst einen stark narzisstischen Vater. Er hat mich permanent klein gemacht, mich emotional erpresst, meine Grenzen extra überschritten, Vorwürfe und Kritik an der Tagesordnung. Meine Mutter war verlängerter Arm und Sprachrohr. Hat ihn komplett unterstützt. Je schlechter es mir durch beider ihrer Worte und Taten ging, desto mehr hat er mich fertig gemacht. Hat seine Herabwürdigungen und Taten dann damit begründet, dass ich das doch eh nicht kann. "Guck dich doch mal an." Ich habe den Kontakt abgebrochen. Damit ist aber lang noch nicht Schluss. Du wirst viel an dir arbeiten müssen. Du musst Muster erkennen. Einige hast du oben schon beschrieben. Du wirst sie durchbrechen müssen. Dazu gehört, dein schlechtes Gewissen und Pflichtbewusstsein durch "ich habe ein Recht auf Grenzen, auf mein Leben,..." zu ersetzen. Dann wirst du Wege finden nicht ans Telefon zu gehen sondern deins zu machen. Du wirst lernen dürfen dir selbst deinen Wert zuzumessen und ihn nicht von anderen abhängig zu machen. Dann ist es dir auch egal was deine Mutter rumerzählt. Du wirst Selbstliebe erlernen dürfen. Sei dir im Klaren du brauchst deine Mutter nicht mehr. Überlege dir ob du so weiter machen willst oder etwas ändern. Wenn zweiteres empfehle ich dir therapeutische Unterstützung, die du ja ohnehin hier gerade suchst. Nur kann man diese eingefahrenen Verhaltensweisen nicht mal nebenbei mit einem Forumsrat lösen. ich wünsche dir viel Stärke auf deinem Weg.