Billyine
Guten Tag, Unsere Tochter ist 16,5 Monate alt (korrigiert 15 Monate). Ihr geht es offensichtlich nicht gut zur Zeit. Sie hatte vor 2 Tagen für 4 Tage Fieber und zahnt auch sehr stark. Es kommen mehrere Zähne gleichzeitig. Entsprechend ist sie die letzten Tage sehr nörgelig, schläft noch schlechter als sonst, will mehr an die Brust, ist mir gegenüber extrem anhänglich. Vor einem Monat hat sie ihre ersten freien Schrittchen gemacht, zwar bestand sie weiterhin darauf an der Hand zu laufen und traute sich nicht so richtig, aber jeden Tag machte sie paar Schrittchen allein. Alles vorbei. Habe das alles auf Zähne plus Entwicklungsschub geschoben. Waren jetzt wegen des Fiebers beim Kinderarzt (konnte nichts feststellen)und dort ist sie vollkommen ausgerastet. Sie war sehr übermüdet gut, aber ich konnte sie überhaupt nicht beruhigen. Sie schrie wie am Spieß 30 Min., war nicht mehr ansprechbar wurde mit der Situation nicht fertig, nachdem ein Beutel geklebt wurde und ein Piks in den Finger gemacht wurde. Abhören etc. war fast gar nicht und nur mit ruterdrücken, was für mich kaum erträglich war. Fieber ist weg jetzt. Seitdem hat sie schreckliche Anfälle und knallt den Kopf auf den Boden, so sehr das die Stirn blau ist, wenn ich z.B. nicht sofort mit ihr loslaufe, rede ich jemand anderem beißt sie mich. Ist das normal? Wie geht man damit um?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Ihr Kind, oder besser sie zusammen, haben eine Ausnahmesituation erlebt, die viel mit Angst und Ohnmacht zu tun hatte. Mehrere Tage hohes Fieber ohne wirklich helfen zu können und das veränderte Verhalten durch die Krankheit aushalten zu müssen, sind eine hohe Belastung. Und auch für das Kind ist es ein Ausgeliefertsein der Krankheit und der ärztlichen Maßnahmen, ohne dass die Mutter das verhindern konnte. Das ist für ein Kind eine notwendige Erfahrung, aber wenn sie kommt, ist sie kränkend und verunsichernd. Und das in einer Zeit, in der Ihre Tochter viel Mut braucht, ihre ersten Schritte ins Leben zu machen. Ich finde, diese Erfahrung kann schon zu kurzzeitigen Verhaltensänderungen führen. Der Schmerz, den die Kinder sich zufügen, ist zum einen demonstrativ aber auch autoaggressiv ablenkend. Wann immer das auftritt, sollten Sie beruhigend und sicher da sein, egal wie schnell und ob überhaupt Sie erfolgreich sind. Ihre Tochter braucht die Versicherung, dass das eine Ausnahme war, dass sie sich auf Sie verlassen kann und dass Sie ihr jederzeit helfen. Es kann eine Zeit dauern, bis das Vertrauen wieder so stabil ist, dass dieses Verhalten überflüssig wird. Dr.Ludger Nohr
Billyine
Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie hilft uns sehr weiter.
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