Baby53
Sehr geehrte Frau Henkes, es geht um mein 16 Monate altes Kleinkind. Er ist sehr aktiv und kann sich schlecht auf eine Sache fokussieren. Wenn wir beispielsweise ein Buch anschauen oder mit irgendwas spielen, dauert es nur wenige Sekunden und er lässt sich von irgendetwas ablenken. Zusätzlich ist er extrem anhänglich. In neuen Situationen ist er richtig ängstlich und möchte sofort auf meinen Arm. Er ist mein erstes Kind, deshalb habe ich keine Erfahrung. Mein Schiegervater denkt nun, er hat bestimmt ADHS. Seine Kinder waren früher angeblich GANZ anders... 🙄 Sie können natürlich von der Ferne keine ADHS Diagnose stellen, aber passt meine Beschreibung zu der Krankheit? Wie kann sich sowas äußern? Welche Aufmerksamkeitsspanne hat ein Kind in diesem Alter? Vielen Dank! Liebe Grüße
Guten Tag, machen Sie sich bitte keine Sorgen. Das beschriebene Verhalten Ihres Sohnes gibt keinerlei Hinweis auf ADHS. Ihr Sohn zeigt das ganz normale Verhalten eines Anderthalbjährigen. Kinder haben in diesem Alter noch keine lange Aufmerksamkeitsspanne. Dazu gibt es meist in ihrer Umgebung zu viel Interessantes zu entdecken. Es ist ganz normal, dass Ihr Sohn in neuen Situationen Ihre körperliche Nähe sucht, um sich sicherer zu fühlen. Auch das Buch anschauen will gelernt sein. Sie können Ihren Sohn unterstützen, indem Sie ihn umblättern lassen oder z.B. "übertriebene" Geräusche oder Gesten zum Angeschauten machen, um seine Aufmerksamkeit mit der Zeit etwas länger aufrecht zu erhalten. Anderthalbjährige können meist auch noch nicht wirklich spielen. Sie erkunden Gegenstände und haben Freude an Geräuschen oder Bewegungen. Gehen Sie auf diese Bedürfnisse Ihres Sohnes ein. So können Sie z.B. einen Turm bauen und er wird ihn umschmeißen. Das können Kinder in diesem Alter oft wiederholen. Sie lernen bei diesem Spiel, dass sie auch etwas bewirken können. Sie oder Ihr Partner sollten das Gespräch mit dem Großvater suchen, damit er seine persönlichen Einschätzungen unterlässt. ADHS ist eine kinderpsychiatrische Diagnose, die bei einem Anderthalbjährigen ohnehin kein Fachmensch vergibt. Problematische Zuschreibungen sind für Ihren Sohn nicht hilfreich. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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