anni2014
Sehr geehrte Herr Dr. Nohr, mein Sohn ist 4,seit 2 Jahren lebe ich vom Vater getrennt. Vater sieht seinen Sohn im Schnitt drei mal die Woche, meist Mo, Do und einen Tag am We oder auch mal 2 und dann mal ein We nicht, je nach Dienstplan. Mein Sohn ist immer gerne bei ihm. Ich stelle mir seit einiger Zeit die Frage ob dieses hin und her meinem Sohn gut tut. Ist es sinnvoller die Tage am Stück zu machen, wobei dies sehr schwierig ist. Ich finde es sehr strukturlos und habe das Gefühl dass genau dies meinem Sohn fehlt. Er ist sehr sensibel, als Baby viel geschrien, viel getragen, immer noch Einschlafbegleitung, reagiert oft extrem, wenn was nicht richtig läuft, schwer zu beruhigen, steigert sich extrem in Wutanfälle hinein, sonst sehr lebhaft, braucht Routine, ordnet oft seine Spielsachen in eine bestimmte Reihenfolge, beschäftigt sich also auch gut mal alleine, sonst viel draußen . Was mich nachdenklich macht, sein Verhalten wird extremer und er schläft nachts sehr oft schlecht, weint im Schlaf, ruft nach Mama, muss dann nachts seine Hand halten oder er kann nur schlafen wenn er sich eng ankuscheln kann, manchmal ist er nachts 2 Stunden wach und wälzt sich hin und her. Ist dieses heute hier schlafen und morgen da vielleicht nicht gut? Oder ist es ok weil er es nicht anders kennt? Seit ein paar Monaten ist der Kontakt zum Vater ein wenig häufiger geworden, vorher waren es 2 mal die Woche und jetzt halt in der Regel 3 mal. LG
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Anni, die Kontaktzeiten bei getrennten Eltern sind oft ein Problem. Leider spielen viele Faktoren (Arbeitszeiten, Distanz, Interesse, Kontakt der Eltern usw.) bei einer Lösung mit. Und dann gehen die Kinder selbst auch sehr unterschiedlich damit um. Was Sie bemerken (Nähebedürfnis, nächtl. Unruhe), kann mit den Kontaktzeiten zu tun haben, kann aber auch der zunehmenden Realisierung der Trennung der Eltern geschuldet sein. Es wird ihm immer klarer, dass es die familiäre Harmonie, Zusammensein, Vertrautheit nicht mehr gibt. Das bedeutet Sorge beim Vater um die Mutter und umgekehrt. Deshalb ist es schwer zu sagen, ob längere Kontaktzeiten einfacher wären, oder ob die kürzeren Zeiten diese Angst vermindern. Das wird er Ihnen durch sein Verhalten zeigen. Wichtig ist, dass die Eltern gut in der Lage sind darüber zu kommunizieren, was der Sohn sagt, zeigt, erlebt und darauf zu reagieren (und nicht auf Absprachen unbedingt zu bestehen). Je besser der elterliche Kontakt ist, je mehr es ein gemeinsames Interesse ist, das Bestmögliche auch für den Sohn aus der Situation zu machen, desto mehr Sicherheit kann er bei beiden erleben. Dr.Ludger Nohr
marienkäfer15
Hallo Anni, es beantwortet zwar nicht Deine Frage, aber vielleicht ist es doch ein kleiner hilfreicher Tipp: Seit ich wieder arbeite und meine Tochter abwechselnd von mir und meinem Mann betreut wird, haben wir einen Kalender an der Wand hängen, wo wir mit einem Wäscheklammer-Pfeil immer den aktuellen Tag markieren. Pro Tag sieht man dann mit Bildern, wer sich um unsere Tochter kümmert und ggf. was es für feste Programmpunkte gibt (z.B. Turnen). Unsere Tochter hat das recht gut angenommen, weil es somit für sie vorhersehbar ist, wer wann da ist. Vielleicht würde das Deinem Sohn auch helfen, wenn Du sowas machen könntest und dann vielleicht am Wochenende mit ihm die kommende Woche besprechen könntest. Er kann dann immer nachschauen und ist somit informiert. LG & alles Gute marienkäfer15
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