Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kleinkind Geräuschempfindlichkeit Ängste

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kleinkind Geräuschempfindlichkeit Ängste

Esmeralda

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr. Meine Tochter ist ängstlich. Besonders bei Geräuschen, auch schreckhaft. Rast ein Motorrad vorbei, zuckt sie zusammen. Musikinstrumente ängstigen. Zuhause muss ich jedes Geräusch erklären. So weiß sie z.B. schon, dass das Abflusswasser durch Rohre in der Wand durch die Straße in die Kläranlage läuft. Die Erklärung scheint ihr zu helfen und sie erzählt oft von der Kläranlage, wenn ich z.B. den Abfluss öffne. Danke für Ihre Einschätzung. Esmeralda


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Hallo, im Moment (Ihre Tochter ist wohl unter 3 Jahren) ist es m.E. nicht nötig, eine besondere Diagnostik zu machen. Ihre Tochter hat ja (in diesem Fall) das Glück, dass die Mutter das Problem der Geräuschempfindlichkeit kennt und gut damit umgehen kann. Auch Sie sind ja durch KiGa und Schule gekommen, auch wenn das damals nicht so bekannt war und benannt wurde. Ich habe den Eindruck, dass Sie das ganz einfühlsam machen und auch Ihre Tochter sich mit Erklärungen ganz gut hilft. Vorsichtige Erhöhung des Geräuschpegels sind möglich, aber ich würde nicht versuchen sie "abzuhärten". Die weitere Entwicklung auch im KiGa wird zeigen, wie stark das Problem ist und wie Ihre Tochter vor zu starker Belastung geschützt werden kann, falls das nötig ist. Auch hier ist der KA der erste Ansprechpartner. Dr.Ludger Nohr


Esmeralda

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(Falsch abgesendet) Ich bin selbst schon immer lärmempfindlich. Der Geräuschpegel im Kindergarten hat mich so gestresst, dass ich mich als Kind weigerte. Da meine Mutter mein Geschwister betreute, "musste" ich nicht in den Kindergarten. In der Grundschule war ich froh, wenn der Lehrer das Zimmer betrat, weil dann das Geschrei aufhörte. Meine Freundin, Lehrerin, meint, meine Tochter könne hochsensibel sein. Das scheint spontan plausibel, aber ich möchte sie nicht frühzeitig pathologisieren und etikettieren lassen. (Weigere mich bisher, Bücher dazu zu lesen, um unvoreingenommener zu bleiben.) Wir Eltern bleiben verständnisvoll, nicht vorwürflich. Ich spiele absichtlich manchmal lauter mit ihr, ermutige sie, selbst laut zu sein. Aber was soll mit dem Kindergarten (ab 3 J.) werden, ich werde arbeiten müssen. Wäre eine Diagnose jetzt schon möglich? Und was hat das Kind davon? Die Kindergärten hier werden für mein Kind nicht den Geräuschpegel ändern können. (Ländliche Kleinstadt)


Esmeralda

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Dankeschön. Falls Sie das hier noch lesen, wollte ich fragen: Ist denn Hochsensibilität eine seriöse Diagnose?


Curcuma

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Hallo, falls Du doch mal ein Buch lesen willst, dann empfehle ich, Dir von Nora Imlau „So viel Freude, so viel Wut“ anzuschauen, ob das was für Euch ist. Da geht es um gefühlsstarke Kinder, die meistens auch hochsensibel sind. Vielleicht erkennst Du ja was wieder. Nora Imlau ist bekannt für ihre behutsamen und immer bindungs- und bedürfnisorientierten Herangehensweisen. Viele Grüße!


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Hallo, ich weiß nicht, ob man es in diesem Alter schon objektivieren kann, da müsste man einen Pädaudiologen fragen. Aber auf jeden Fall ist es ein "seriöses" Geschehen unter dem die Kinder z.T. deutlich leiden. Dr.Ludger Nohr


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